Karlsruhe (dpa/lsw) – Aufatmen im Südwesten: Nach Tagen relativ dicker Luft hat der Regen die Feinstaubkonzentrationen sinken lassen. Wie der Deutsche Wetterdienst Baden-Württemberg mitteilte, gab es am Mittwochmorgen nur noch am Bodensee höhere Werte. Der Tiefausläufer, der sonst im Land für bessere Luft sorgte, war da dort noch nicht angekommen.
Regen vertreibt dicke Luft
Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) in Karlsruhe verzeichnete seit Samstag gestiegene Feinstaubwerte. Seit Montagabend hatte sich die Luftqualität durch Regen aber in den meisten Regionen verbessert. Der Grenzwert von durchschnittlich 50 Mikrogramm pro Kubikmeter und Tag war am Montag etwa in der Landeshauptstadt Stuttgart mit 68 Mikrogramm überschritten worden. Am Dienstag wurden laut DWD in der Landeshauptstadt noch 40 und am Mittwoch 19 Mikrogramm gemessen.
Sonntag müssen Jogger wieder aufpassen
Für den Sonntag könnte es aufgrund des Einflusses eines Hochdruckgebietes aber wieder eine Inversionslage mit geringem Luftaustausch und damit erhöhte Feinstaubwerte geben, so der DWD-Meteorologe. Jogger sollten das beachten.
Der meteorologische Hintergrund
Seit Anfang des Monats war der Südwesten meist unter Hochdruckeinfluss. «Dadurch stellte sich eine austauscharme Wetterlage ein. Das heißt, dass die Luft kaum oder nur wenig durchmischt werden konnte und sich dadurch Schadstoffe in den unteren Luftschichten ansammeln konnten», erläuterte der DWD-Experte.
Auch zeitweilige Inversionen mit Temperaturanstieg in der Höhe hätten die Anreicherung mit Schadstoffen verstärkt. Durch den Regen der letzten beiden Tage und den von Westen her zunehmenden Tiefdruckeinfluss sei der Feinstaub aber in weiten Teilen «ausgewaschen» worden.
Vor allem im Winter schlechtere Luft
Die Feinstaubkonzentrationen steigen insbesondere in den Wintermonaten bei Hochdruckwetterlagen mit wenig Wind. «Generell hängt die Feinstaubbelastung zum einen von der Menge der freigesetzten Feinstaubpartikel ab und zum anderen von den atmosphärischen Bedingungen», so die LUBW.
Quellen von Feinstaub sind laut Umweltbundesamt generell der Straßenverkehr, Kraft- und Fernheizwerke, Öfen und Heizungen in Wohnhäusern sowie Industrie und Landwirtschaft.
Fiese Partikel
Feinstaub kann durch Nase und Mund in die Lunge gelangen und je nach Größe die Lungenbläschen und den Blutkreislauf erreichen und schädigen. Bei schlechter Luftqualität sollten empfindliche Menschen körperliche Anstrengungen im Freien vermeiden.
Feinstaub wird nach Größe der Partikel in Gruppen eingeteilt, PM2,5 bezeichnet Partikel bis zu einer Größe von 2,5 Mikrometer – also Tausendstel Millimeter.
Luft über Jahre besser geworden
Die Luftqualität hat sich der Umweltbehörde LUBW zufolge allgemein in Baden-Württemberg in den letzten Jahren stetig verbessert. Sie werde generell als «gut» bewertet.
Die aktuelle Entwicklung der Luftqualität kann man im Internet verfolgen und das Verhalten entsprechend anpassen (Aktuelle Luftmesswerte aus BW – Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg).