Hannover (dpa/lni) – In der Debatte über die Bahnverbindung Hamburg-Hannover hat sich Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay für eine Neubaustrecke ausgesprochen. «Schon jetzt platzt die alte Verbindung aus allen Nähten», sagte der Grünen-Politiker. Die Verkehrsdichte steige, ebenso der Reparaturbedarf. «Dieser Teufelskreis muss durchbrochen werden und wir sollten die Modernisierung des Schienenverkehrs beherzt angehen. Deshalb ist für mich klar: Wir brauchen die Neubautrasse», betonte er. Ebenso müsse die alte Trasse über Uelzen ausgebaut und modernisiert werden.
Die Deutsche Bahn hatte Ende Juni einen Vorschlag vorgelegt, der den Neubau der Strecke Hamburg-Hannover vorsieht. Zunächst beschäftigt sich der Verkehrsausschuss im Bundestag mit dem Plan, danach soll der Bundestag abstimmen. Außerdem plant die Bahn, die bestehende Strecke zu modernisieren.
Onay appelliert an Landesregierung
Es sei erstaunlich, dass «sich bei Teilen der Landesregierung der Widerstand gegen das infrastrukturell wichtigste Neubauprojekt in Nordeuropa verhärtet», sagte Onay. «Mein Appell: Schauen Sie auf die Fakten und entscheiden Sie sich für die Zukunft.» Die niedersächsische Landesregierung setzt auf den Ausbau der Bestandsstrecken, wofür es 2015 bereits eine Einigung gab.
Onay betonte, die Neubaustrecke verspreche viele Vorteile: «Sie ist wirtschaftlich effizient, sie verbindet die zwei Großstädte in weniger als einer Stunde und sie schafft Platz auf der alten Verbindung über Uelzen für den Nah- und Güterverkehr.» Die Menschen aus Soltau und Bergen würden viel besser angebunden. Er sagte: «Wer heute auf dem Weg von Hannover nach Hamburg ist, merkt schnell: Verspätungen, Ausfälle, Baustellen und Zugüberholungen sind Alltag.» Er wisse, dass es in manchen Orten Belastungen gebe, dazu brauche es «ehrliche Gespräche und gute Lösungen».