Düsseldorf (dpa/lnw) – Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Oliver Krischer sieht keinen Anlass, im Landesförderprogramm höhere Sicherheitsauflagen für Elektrofahrzeuge oder für ihre Ladeinfrastruktur zu verankern. Es gebe keinerlei Hinweise darauf, dass von Elektrofahrzeugen eine höhere Brandgefahr ausgehe als von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, stellte der Grüne in einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort auf eine AfD-Anfrage klar. «Auch das Parken von Elektrofahrzeugen in einer Tiefgarage stellt kein Problem dar, da die verwendeten Batterien moderner Elektrofahrzeuge nicht ausgasen.»
Während des Ladevorgangs seien sie ebenso sicher wie andere geparkte Fahrzeuge. «Voraussetzung dafür ist die Nutzung einer zertifizierten Wallbox oder Ladesäule», erläuterte Krischer. «Der Sicherheitsgewinn einer Ladestation im Vergleich zum Laden an einer Haushaltssteckdose ergibt sich aus der direkten Kommunikation zwischen Ladestation und Fahrzeug, der elektrotechnischen Absicherung, der Temperaturüberwachung und der Verriegelung des Steckers.»
Der AfD-Abgeordnete Klaus Esser hatte bundesweite Meldungen über Großbrände von Elektrofahrzeugen – unter anderem im Dezember mit mehr als 1000 E-Scootern in Krefeld – zum Anlass genommen, nach den Sicherheitsanforderungen und Konsequenzen für die Verkehrswende zu fragen.
Krischer sieht keinen Grund für einen Kurswechsel: «Aus Sicht der Landesregierung können die Klimaschutzziele im Verkehr nur durch eine Antriebswende erreicht werden, bei der möglichst viele Menschen von Verbrennerfahrzeugen auf klimafreundliche Alternativen umsteigen», bekräftigte er. «Daher sollen bereits 2030 bis zu drei Millionen Elektrofahrzeuge auf den Straßen Nordrhein-Westfalens fahren.» Statistische Auswertungen zu Elektrofahrzeugen und Bränden lieferten keinen Anlass, davon abzuweichen. «Die Landesregierung sieht daher auch keinen Grund, ein Moratorium hinsichtlich des Förderprogramms zu erwägen», antwortete Krischer.