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Peenemünde (dpa/mv) – Im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern ist ein großes Naturschutzprojekt gestartet. Bei Peenemünde (Kreis Vorpommern-Greifswald) werden 300 Hektar eines ehemaligen Überflutungsmoors renaturiert. Die Peenewiesen gehören zur insgesamt 2.100 Hektar großen Naturerbefläche Peenemünde, die von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) betreut wird.

«Etwa sieben Prozent der Treibhausgas-Emissionen in Deutschland entweichen aus trockengelegten Torfböden. Rund 95 Prozent dieser Lebensräume sind entwässert, was die Freisetzung von klimaschädlichen Gasen anheizt», sagte der stellvertretende DBU-Generalsekretär Michael Dittrich.

Wälder und Auen, Grünland und gut wasserversorgte wachsende Moore bänden große Mengen Kohlenstoff. Daher spielten Torfböden als Kohlenstoffsenken eine wichtige Rolle beim Klimaschutz. 

Wehre und Plomben regulieren den Wasserstand

In den Entwässerungsgräben des Moors werden 19 sogenannte Kippwehre und sechs Grabenplomben eingesetzt. So kann der Abfluss des Wassers reguliert oder gänzlich verhindert werden. «Der zukünftig mit Wasser gesättigte Torfboden kann dann wieder Kohlenstoff im Boden speichern und den Ausstoß von Klimagasen verringern», teilte die DBU mit.

Vor der Entwässerung des Moors hatte der Küstenfluss Peene die Wiesen regelmäßig überflutet. Die Kippwehre sollen dafür sorgen, dass die Fläche phasenweise nicht vollständig unter Wasser liegt und dann auch landwirtschaftlich genutzt werden kann. Zu den auf der DBU-Naturerbefläche vorkommenden Vogelarten zählt unter anderem auch der Seeadler.

Die Naturschutzmaßnahme wurde den Angaben zufolge von der gemeinnützigen Tochtergesellschaft der DBU, der DBU Naturerbe, mit finanzieller Unterstützung der Joachim Herz Stiftung und der Zeit Stiftung Bucerius geplant und mit den Behörden eng abgestimmt.

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