Dresden (dpa/sn) – Nach dem Ende der Nachtfröste ist die Kamelie im Park von Schloss Pillnitz in Dresden wieder an der frischen Luft. Trotz wechselhaften Wetters wurde das fahrbare Schutzhaus, das die über 250 Jahre alte Pflanze im Winter umgibt, weggerollt. Bei diesem Anlass wurde sie von der Internationalen Kameliengesellschaft (ICS) mit dem Titel «Historische Kamelie» geadelt. Damit werden laut Mitteilung auch das jahrhundertelange gärtnerische Können in Pillnitz sowie das einzigartige Kamelienhaus gewürdigt.
Das Komitee für die Erhaltung historischer Kamelien befand, das Pillnitzer Exemplar sei so perfekt, dass es den Vergleich mit den schönsten Bäumen in Asien nicht zu scheuen brauche. Und die Möglichkeit, die Kamelie trotz ihrer Größe während ihrer Blütezeit von oben aus zu betrachten, sei nach ihrer Kenntnis einmalig. Die «Grande Dame» des Pillnitzer Schlossparks steht damit nun quasi in der Weltrangbestenliste alter einheimischer Kamelienbäume aus Asien.
Kamelie seit über 200 Jahren von Pillnitzer Gärtnern umhegt
«Ihre heutige Größe, Form und die wunderbare Blüte sind das Ergebnis
herausragender Leistungen des Pillnitzer Gärtnerteams seit mehreren Generationen», sagte Christian Striefler. Sie sei ein Besuchermagnet und eine der wichtigsten Attraktionen im Park.
Die Pillnitzer Kamelie war 1801 gepflanzt, erst mit Stroh und Bastmatten und später mit beheizbaren Holzhäusern geschützt worden. Seit 1992 hat sie ein bewegliches Haus mit Klimacomputer, in dem sie überwintert und im Frühjahr nicht duftende Blüten austreibt. Die gut 13 Meter hohe und 54 Tonnen schwere Glas-Stahl-Konstruktion bewahrt das neun Meter hohe und elf Meter breite Gewächs bei 4 bis 6 Grad Celsius konstanter Innentemperatur vor Frost.