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Polizeikontrolle: Schiff lässt verunreinigtes Abwasser ab

Passau (dpa/lby) – In Niederbayern ist erneut ein Schiff auf der Donau erwischt worden, dessen Kläranlage nicht richtig funktioniert hat. Am frühen Morgen habe die Wasserschutzpolizei Passau bei der Kontrolle des Schiffs einen starken Fäkalgeruch und ein extrem getrübtes Abwasser bemerkt, teilte die Polizei mit. Das Ergebnis eines Schnelltests bestätigte den ersten Verdacht: Das Schiff mit Schweizer Flagge überschritt die gesetzlich erlaubten Abwasserwerte um ein Vielfaches.

Als Folge darf das Schiff nun kein weiteres Abwasser mehr in die Donau leiten, wie es hieß. Das Auslassventil wurde versperrt und verplombt. Bis die Kläranlage des Schiffs repariert ist, muss das Abwasser an geeigneten Anlegestellen abgepumpt und entsorgt werden. Seine Reise durfte das Fahrgastkabinenschiff mit den 122 Passagieren und 33 Besatzungsmitgliedern jedoch fortsetzen. Die Beamten leiteten gegen die Verantwortlichen der Reederei ein Ermittlungsverfahren ein.

Bereits mehrere Schiffe mit defekten Kläranlagen erwischt

In letzter Zeit wurden wiederholt Schiffe auf der Donau und deren Abwasser kontrolliert. Laut Statistik hat sich aber weder die Zahl der Verstöße noch die Zahl der Kontrollen auf der Donau verändert. Bei gut ausgelasteten Flusskreuzfahrtschiffen fielen täglich etwa 30 bis 40 Kubikmeter Abwasser an.

Ein Großteil der mehr als 3.000 Schiffe, die jedes Jahr im Bereich Passau ankommen, besitze Bordkläranlagen. Diese dürfen das gefilterte Abwasser in die Donau ableiten. Funktionieren die Anlagen nicht richtig, gelangt verunreinigtes Wasser in den Fluss. Negativ auswirken könnte sich das etwa auf die Fische in der Donau. Verunreinigungen können sich im strömenden Fluss generell schnell verdünnen. Nur dort, wo sich das Abwasser sammeln kann, sei die Verunreinigung schlimmer.

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