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Erfurt (dpa/th) – Der Hainich ist nun offiziell Wolfsterritorium. Nachdem dort wiederholt zwei Wölfe in sogenannte Fotofallen getappt sind, hat das Kompetenzzentrum Wolf, Biber, Luchs (KWBL) des Umweltministeriums das dortige Revier der Tiere als «Paar-Territorium» eingestuft. Die beiden Wölfe hielten sich seit einigen Wochen zusammen in dem Gebiet auf, teilte das Umweltministerium mit.

Offiziell gibt es in Thüringen nun vier Gebiete, die nationalen Standards zufolge, als Wolfsterritorien gelten. Neben dem Wolfspaar im Hainich sind Rudel in der Region bei Neuhaus am Rennweg und bei Ohrdruf bekannt. Dazu kommt ein weiteres Paar bei Ilfeld in Nordthüringen.

Schutzstatus von Wolf angezählt

Der Wolf gilt als streng geschützt und darf bislang nur in Ausnahmefällen gejagt werden. Allerdings könnte dieser Schutzstatus in Zukunft gesenkt werden: Der Europarat hatte im vergangenen Jahr den Weg für ein schärferes Vorgehen gegen Wölfe geebnet. Das entsprechend geänderte EU-Recht muss aber noch in deutsches Recht übersetzt werden. Hintergrund ist, dass sich nach EU-Angaben die Zahl der Wölfe in Europa innerhalb von zehn Jahren fast verdoppelt hat.

Um Konflikte zwischen Wölfen und Haltern von Schafen und anderen Weidetieren, die von Wölfen gerissen werden, zu vermeiden, bezuschusst Thüringen Schutzmaßnahmen für die Herden. Gelder gibt es etwa für spezielle Zäune und Herdenschutzhunde. Schäfer weisen aber immer wieder darauf hin, dass es nicht nur um Anschaffungskosten, sondern auch um den Aufwand geht, den sie zum Schutz der Tiere vor Wolfsangriffen betreiben müssten.

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