Leer (dpa/lni) – Eine Wölfin, die im vergangenen Jahr im ostfriesischen Rheiderland mehrere Nutztiere gerissen hat, ist bei einem Verkehrsunfall getötet worden. Der Unfall ereignete sich bereits im Dezember bei Sandkrug (Landkreis Oldenburg), wie der Landkreis Leer am Dienstag mitteilte. Eine genetische Analyse des landeseigenen Wolfsbüros habe nun ergeben, dass es sich bei der Wölfin um das Tier handele, dem Risse im Rheiderland zugeschrieben werden.
Im vergangenen Jahr hatte es in der Gegend vor allem bei Jemgum viele Risse von Nutztieren gegeben. Von Mai bis November wurden insgesamt 20 Risse durch Wölfe registriert. In 14 Fällen davon sei die nun getötete Wölfin als Verursacherin ausgemacht worden, teilte die Kreisverwaltung mit.
Genehmigung von Wolfsabschuss gestoppt
Nach mehreren Rissen von Schafen und Rindern im Rheiderland hatte der Landkreis im November eine dreiwöchige Ausnahmegenehmigung für einen Abschuss des Tieres erteilt. Das Verwaltungsgericht Oldenburg hatte diese Anordnung aber wieder aufgehoben, nachdem der Verein Gesellschaft zum Schutz der Wölfe juristisch dagegen vorgegangen war.
Der Wolf ist in Deutschland eine streng geschützte Tierart. Um den Abschuss von Wölfen nach Nutztierrissen gibt es immer wieder Streit. Dieser ist nach geltender Rechtslage nur unter bestimmten Bedingungen möglich.