Wiesbaden (dpa/lhe) – Der Eisvogel und der Baumfalke gelten nicht mehr als gefährdet, viele andere Vogelarten in Hessen sind dagegen weiter in Gefahr: Das geht aus der neuen Roten Liste der bestandsgefährdeten Brutvogelarten Hessens hervor. 60 Prozent der Vogelarten gelten demnach als gefährdet, wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) am Dienstag mitteilte. Von den 190 Brutvogelarten Hessens seien 29 ausgestorben, 75 gelten als bestandsgefährdet. 11 Arten sind der Vorwarnliste zuzuordnen und bloß 75 Arten gelten als ungefährdet.
Seit Erstellung der letzten Roten Liste (2014) sind den Angaben zufolge sechs Arten in Hessen ausgestorben. Darunter: der Fischadler, der Flussuferläufer und das Haselhuhn. Die Schleiereule etwa gilt nun als stärker gefährdet als zuvor und zählt als vom Aussterben bedroht.
Eine der wichtigsten Ursachen für die Entwicklung ist den Angaben zufolge der Klimawandel. Gründe für die Bestandsveränderungen fänden sich vor allem in der zunehmenden Trockenheit und der veränderten Landnutzung, hieß es im Bericht. So gebe es die größten Einbrüche wie bereits zuvor bei Vogelarten, die landwirtschaftliche Flächen oder feuchte Lebensräume bewohnen.
Es gibt aber auch positive Entwicklungen: So kommen die Heidelerche und der Wendehals wieder häufiger vor. Arten wie der Eisvogel, der Baumfalke und der Haussperling gelten wieder als «ungefährdet», hieß es. Dies könne auf gezielte Schutzprogramme zurückgeführt werden.