Dresden (dpa/sn) – Das sächsische Wirtschaftsministerium prüft derzeit, ob der sogenannte Reparaturbonus in Sachsen in diesem Jahr weitergeführt werden soll. Das Ministerium habe eine Fortführung des Reparaturbonus bisher nicht entschieden, teilte ein Sprecher auf Anfrage mit. «Die Situation im sächsischen Haushalt ist bekannt, wir werden an vielen Schrauben schmerzlich drehen müssen.» Ob und in welcher Form der Bonus auch künftig gezahlt werden kann, werde sich mit dem neuen Haushalt zeigen.
Förderung für nachhaltige Reparaturen
Mit dem Reparaturbonus wurden die Kosten für die Instandsetzung defekter Elektrogeräte bezuschusst. 50 Prozent der förderfähigen Kosten – zwischen 75 und 400 Euro – konnten erstattet werden, maximal jedoch 200 Euro. Pro Person und Jahr waren bis zu zwei Reparaturen förderfähig, allerdings nur in zertifizierten Werkstätten. Die Initiative wurde im November 2023 vom damaligen Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) eingeführt. Ziel war es, nachhaltiges Verhalten zu fördern und Elektroschrott zu reduzieren.
Die Sächsische Aufbaubank (SAB), die für die Abwicklung der Förderanträge zuständig ist, hatte zwischenzeitlich auf ihrer Website mitgeteilt, dass die Förderung eingestellt werden müsse, da die verfügbaren Haushaltsmittel nahezu ausgeschöpft seien.
Handwerkstag pocht auf Fortsetzung des Programms
Kritik an diesem Statement kam vom Sächsischen Handwerkstag. «In den beiden vergangenen Jahren ist es gelungen, nicht nur regionale Wirtschaftskreisläufe zu stärken, sondern auch das Elektroschrott-Aufkommen zurückzudrängen», sagte der Geschäftsführer Andreas Brzezinski.
Nach dem Regierungswechsel in Sachsen liegt die Verantwortung für den Reparaturbonus nun beim SPD-geführten Wirtschaftsministerium. Wie die SAB auf Anfrage mitteilte, basierte die frühere Mitteilung zur Einstellung des Programms noch auf der alten Zuständigkeit – damals lag das Programm im inzwischen CDU-geführten Umweltministerium.
Tausende Reparaturen bereits gefördert
Der ehemalige Umweltminister Günther hatte den Reparaturbonus im November vergangenen Jahres als Erfolg gewertet. Innerhalb eines Jahres seien rund 21.000 Reparaturen mit rund 2,2 Millionen Euro gefördert worden.