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Schildkröte füttern – Diese 5 Fehler sollte man vermeiden

Kappeln/Euskirchen (dpa/tmn) – Wenn das Futter einen Unterschied macht: Wer eine Schildkröte hält, sollte sie artgerecht füttern. Aber womit? Die Reptilien benötigen ballaststoffreiches, nährstoffarmes Futter. Am besten eignen sich dafür Wildpflanzen. 

1. Zu viel Obst

«Wer seine Schildkröte hauptsächlich mit Obst füttert, tut ihr gar nichts Gutes. Ganz im Gegenteil», sagt Patrick Boncourt, Experte für Exoten beim Deutschen Tierschutzbund. Obst bedeutet Fruchtzucker und mit zu viel davon kommt ihre Verdauung gar nicht klar. 

Früher oder später kann das zum Versagen der Organe führen. Die Folge: Die Tiere, die bis zu 100 Jahre alt werden können, sterben schon nach 20, 30 oder 40 Jahren. «Dann sind sie gerade erst aus dem Teenager-Alter heraus.»

2. Fleisch füttern

Züchterin und Autorin Svenja Wilms («Landschildkröten. So geht es deinen Tieren gut») weist darauf hin, dass jede Art von Fleisch und auch Katzen- oder Hundefutter als Ernährung völlig ungeeignet seien. 

«Da sie einen viel zu hohen Proteingehalt haben, wachsen die Tiere zu schnell, und das wiederum führt zu gesundheitlichen Schäden.» Auch Pellets für Schildkröten entsprechen keiner artgerechten Ernährung.

3. Keine Abwechslung auf dem Schildkrötenteller

Svenja Wilms pflanzt im und um das Gehege viele unterschiedliche Futterpflanzen an, um eine eigene Ernte zur Verfügung zu haben. Es ist wichtig, jeden Tag für Abwechslung bei der Ernährung zu sorgen.

4. Achtung, Vergiftungsgefahr!

Giftig für Schildkröten sind neben den bekannten Gartenpflanzen wie Buchsbaum, Eibe und Engelstrompete unter anderem auch Frühblüher wie Tulpen, Narzissen und Krokusse, zudem Jakobskreuzkraut und Tomaten. 

5. Zu wenig Calcium

Calcium spielt in der Ernährung der Schildkröten eine besondere Rolle, da sie diesen unter anderem für ihren Panzer und die Knochen benötigen. «Wenn keine Calciumquellen zur Verfügung stehen, wird es aus den körpereigenen Depots abgebaut, sodass die Knochen der Schildkröte porös werden können», so Wilms.

Die Folge sind deformierte Panzer. «Das mag für manche wie Toblerone und ein bisschen lustig aussehen», sagt Boncourt, «tatsächlich aber kann dies schwere gesundheitliche Folgen haben.»

Svenja Wilms empfiehlt als Ergänzungsmittel Sepiaschalen, Algenkalk, Schneckenhäuser und Knochen. Sepiaschalen und Knochen haben auch den Vorteil, dass sich die Hornscheiden der Schildkröten auf natürliche Weise abnutzen und den sogenannten «Papageienschnabel» verhindern.