Leysiel (dpa/lni) – Statt Tausenden Kubikmetern Nordseewasser herrscht in diesen Tagen in der Seeschleuse Leysiel Ebbe: Für umfassende Wartungsarbeiten und eine Reinigung legt der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) das Küstenschutzbauwerk nahe Greetsiel (Landkreis Aurich) drei Wochen lang trocken. «Die Schleuse wird von uns gereinigt, inspiziert und es werden kleinere Reparatur- und Korrosionsschutzarbeiten vorgenommen», teilte Reinhard Backer von der zuständigen NLWKN-Betriebsstelle in Aurich mit.
Die Wartung der Seeschleuse, die zuletzt vor drei Jahren stattfand, hat Auswirkungen auf den Schiffsverkehr. Für Kutter und Boote, die im Hafen von Greetsiel liegen, ist die Schleuse der einzige Weg in die Nordsee. Der Verkehr ruht daher nun vorübergehend. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Mitte Februar.
Als Sperrwerk verschließt das rund 120 Meter lange Bauwerk seit 1991 die markante Deichlinie Leyhörn, die aus der Luft betrachtet wie eine Nase in die Nordsee reicht, und schützt so das Hinterland vor Sturmfluten. Als Siel hilft das Bauwerk bei der Entwässerung des Binnenlandes, als Schleuse zur Nordsee bietet das Konstrukt Platz für bis zu acht Kutter zeitgleich.
Bei den Arbeiten werden unter anderem der Boden der Schleuse und die Stemmtore mit Hochdruckreinigern von Muscheln und Unrat gereinigt. Außerdem soll der Korrosionsschutzanstrich kontrolliert und falls nötig ausgebessert werden. Größere Schäden erwartet der Landesbetrieb den Angaben zufolge aber nicht. Die Tore liefen zuletzt problemlos, hieß es.