Kirchhundem (dpa/lnw) – Bei der andauernden Suche nach toten Wildschweinen gibt es den ersten Fund im Kreis Siegen-Wittgenstein. In der Nähe von Bad Berleburg sei ein Kadaver mit Befund auf Afrikanische Schweinepest gefunden worden, teilt das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium mit. Der Fund liege innerhalb einer sogenannten infizierten Zone in den Kreisen Olpe, Hochsauerland und Siegen-Wittgenstein, in der besondere Schutzmaßnahmen gelten. Der Bereich muss somit nicht ausgeweitet werden.
Der aktuelle Fund liegt knapp sechs Kilometer entfernt von Bad Berleburg. Betroffen ist das Besucherareal des Wisente-Projekts. Auf Nachfrage erklärt ein Sprecher des Ministeriums, dass dieser Bereich nicht mehr betreten werden darf. So soll verhindern werden, dass Gäste zum Beispiel über ihre Schuhsohlen den Erreger weitertragen.
Bislang gab es elf Funde mit toten Wildschweinen in der Nähe von Kirchhundem im Kreis Olpe. In der betroffenen Region dürfen beispielsweise ausgewiesene Wege nicht verlassen werden. Hunde dürfen nicht frei herumlaufen. Der Transport von Schweinen aus einem Betrieb, der in einer infizierten Zone gelegen ist, ist nicht erlaubt.
Was bisher über die Schweinepest in NRW bekannt ist
Wie der meist tödliche Erreger in den Kreis Olpe gelangt ist, stellt die Epidemiologen vor Rätsel: Im Rahmen von virologischen Untersuchungen war festgestellt worden, dass sich die Virusvariante deutlich von den bisher bekannten Fällen in Deutschland unterscheidet. Sie weist vielmehr eine hohe Übereinstimmung mit ASP-Viren aus der italienischen Region Kalabrien auf.
Für Menschen und andere Tiere ist das Virus ungefährlich. Für Haus- und Wildschweine verläuft eine Infektion jedoch fast immer tödlich. Nach den ersten Fällen in NRW hoffen die zahlreichen Schweinehalter im Land, dass das Virus eingedämmt werden kann und sich nicht ausbreitet. Ist ein Hausschwein erkrankt, muss in der Regel der gesamte Bestand getötet werden. Es drohen wirtschaftliche Einbußen und Handelsrestriktionen.