Dresden (dpa/sn) – Sachsen ist im «Hitze-Check» der Deutschen Umwelthilfe (DUH) Mittelmaß. Alle sechs untersuchten Städte im Freistaat bekamen bei der Analyse eine Gelbe Karte – und sind damit durchschnittlich von Sommerhitze betroffen.
Bei ihrem Hitze-Check hat die DUH untersucht, wie stark Menschen in ihrem direkten Wohnumfeld im Sommer extremer Hitze ausgesetzt sind. Dafür ließ sie Satellitendaten auswerten und verglich Flächenversiegelung und Grünausstattung von 190 Städten in Deutschland mit mehr als 50.000 Einwohnern. Insgesamt sind laut DUH mehr als 12 Millionen Menschen in deutschen Städten von extremer Hitze an ihrem Wohnort betroffen.
Rote Karte an 31 Städte
Die Rote Karte wurde 31-mal vergeben. Am schlechtesten schnitten die Städte Mannheim, Ludwigshafen und Worms ab. Dort sind die Menschen laut Ranking mit am stärksten von Hitze betroffen – durch hohe Temperaturen, enorme Versiegelung und zu wenig kühlendes Grün. 131 Städte erhielten eine Gelbe Karte, nur 28 eine Grüne Karte. Die drei besten Bewertungen gingen mit Hattingen, Gummersbach und Witten nach Nordrhein-Westfalen.
Plauen und Chemnitz im Freistaat vorn
In Sachsen kamen Plauen und Chemnitz am nächsten an die beste Kategorie. Sie schnitten besonders beim Versiegelungsgrad mit 39 bzw. 39,9 Prozent gut ab. Leipzig entkam hingegen nur knapp einer Roten Karte. Dort wird bei mehr als der Hälfte der Bewohner die Hitzebetroffenheit als hoch eingestuft.
Materialien wie Beton, Glas oder Metall speichern Wärme. Deshalb kühlen Städte nachts langsamer wieder ab. Die gespeicherte Wärme steigt am Abend auf und sorgt für hohe Temperaturen in der Nacht. In stark bebauten Städten kann auch die Luft nicht gut zirkulieren: Kühlender Wind kann deshalb die Straßen nicht ausreichend belüften.