Düsseldorf (dpa/lnw) – Der Spatz ist laut einer Zählung der häufigste Wintervogel in Nordrhein-Westfalen. Bei der Vogelzählung «Stunde der Wintervögel» seien nach dem Haussperling auf Platz zwei die Kohlmeise und auf Platz drei die Blaumeise gelandet, teilte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) in Düsseldorf mit. An der Zählung vom 10. bis zum 12. Januar hätten sich in NRW über 20.000 Menschen beteiligt.
Laut Nabu gab es geringere Meldezahlen bei Arten wie Kohl- und Blaumeisen. Grund seien vermutlich die bisher milden Temperaturen im Winter. «Bei ausreichend Nahrung und wenig Kälte ziehen viele Vögel nicht in die Gärten und Futterstellen, sondern finden ihr Futter in der freien Natur», sagte Nabu-Sprecherin Elisabeth Stanzl. Diese Schwankungen seien typisch für die Vogelwelt im Winter.
Weniger Amseln gesichtet
Auffällig nannte der Nabu den Rückgang der gesichteten Amseln. Die Zahl habe im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent abgenommen. Eine mögliche Ursache sei das Usutu-Virus, das im Sommer 2024 für Erkrankungen und Todesfälle bei Amseln gesorgt hat. Doch es gebe auch positive Nachrichten. Bergfinken seien in NRW über 16.000 Male gesichtet worden, viel häufiger als im Vorjahr. Diese Art ziehe im Winter in großen Schwärmen durch die Landschaft, sagte Stanzl.
Die «Stunde der Wintervögel» ist laut Nabu Deutschlands größte sogenannte Citizen-Science-Aktion. Die vielen Beobachtungen an unterschiedlichen Orten durch interessierte Laien helfen Fachleuten bei der Einschätzung der Situation. Bundesweit seien über 4,3 Millionen Vögel aus Parks und Gärten gemeldet worden.
Auch bei der bundesweiten Zählung kamen der Haussperling sowie Kohl- und Blaumeise auf Platz eins bis drei. Sie gehören zu den häufigsten Vogelarten und sind fast in jedem Garten zu finden. Die nächste Vogelzählung ist die «Stunde der Gartenvögel». Sie findet vom 9. bis 11. Mai statt, wenn die Zugvögel zurückgekommen sind.