Berlin (dpa/bb) – Die Berliner SPD-Fraktion sieht die Forderung eines abgespeckten Brückenneubaus an der A100 kritisch. Die A100 sei eine der meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands, sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Tino Schopf, im RBB-Inforadio. Das Autobahndreieck Funkturm ist einer der bundesweit am stärksten belasteten Verkehrsknoten. Täglich sind dort rund 230.000 Fahrzeuge unterwegs, etwa 95.000 befuhren jeden Tag die nun gesperrte Brücke.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) hatte gefordert, die marode Ringbahnbrücke der A100 nach ihrem Abriss nur in abgespeckter Form wieder aufzubauen. Mindestens eine Fahrspur pro Richtung müsse künftig wegfallen.
Schopf: Verkehr der Zukunft nicht auf der Straße
Der SPD-Politiker sagte, die Situation, dass die Fahrzeuge auf eine Engstelle wie eine zweispurige Brücke zufahren könnten, führe zu Staus und einer Unfallgefahr. Gleichzeitig betonte er, es müsse mehr in den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und vor allem in die Schiene investiert werden. Der Verkehr der Zukunft werde nicht auf der Straße stattfinden.
Nachdem sich ein schon seit langem bekannter Riss im Tragwerk der Ringbahnbrücke überraschend vergrößert hat, war die dreispurige Fahrbahn Mitte März kurzfristig für den Autoverkehr komplett gesperrt worden. Nach weiteren Untersuchungen ließ die Autobahngesellschaft des Bundes auch die unter der Brücke verlaufende S-Bahn-Trasse sperren. Die marode Brücke soll im April abgerissen und später durch einen Neubau ersetzt werden.