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Staatstheater Kassel auf dem Weg zum klimafreundlichen Haus

Kassel (dpa/lhe) – Gebäudestruktur, Bühnentechnik, Publikumsverkehr – was sind die größten Energiefresser eines älteren Theaters? Dieser Frage sind das Staatstheater Kassel und die Universität Kassel gemeinsam auf den Grund gegangen, wie das Staatstheater mitteilte. Zwei Jahre lang haben Studierende des Projektstudiums Solarcampus der Universität Kassel demnach die energetische «Blackbox» Staatstheater Kassel, ein Bau aus den Jahren 1955 bis 1959, analysiert und daraus praktische Vorschläge zur CO2-Minderung und zur Geld- und Energieeinsparung abgeleitet.

Ein Problem sei etwa die Warmwasserzirkulation, erklärte Klaus Vajen von der Universität Kassel. Deren Wärmeverluste sei rund viermal so hoch wie der gesamte Warmwasserbedarf. Laut dem Energieeffizienz-Ingenieur des Staatstheaters, Julian Firges, konnten durch die Messungen der Studierenden des Solarcampus erstmals Fehler in der Steuerung von Pumpen und Raumlufttechnik sichtbar gemacht und große Verluste etwa bei Klimaanlagen aufgedeckt und behoben werden.

38 neue Projekte für mehr Energieeffizienz

Allein viele hundert Megawattstunden Energie – entsprechend etwa dem Jahresverbrauch von 100 Haushalten – habe das Staatstheater seitdem einsparen können und 38 neue Projekte für mehr Energieeffizienz angestoßen. Das Haus hatte Firges im April eingestellt, um die Erkenntnisse aus dem Kooperationsprojekt mit der Uni konsequent umzusetzen.

Den größten Anteil an den Gesamtemissionen eines Theaters mache laut Studien an vergleichbaren Kulturinstitutionen die An- und Abreise des Publikums aus, erklärte das Staatstheater. Vor diesem Hintergrund hätten Studierende eine Mobilitätsstudie erstellt, für die sie über 1000 Theaterbesucher befragten. Anhand der Daten solle ein möglichst klimafreundliches Mobilitätskonzept für die ab Herbst 2025 bespielte Opern-Ersatzspielstätte erstellt werden.

Die Bühnenleitung und der aus einer Mitarbeiterinitiative entstandene Klimarat des Theaters setzten sich seit geraumer Zeit für mehr Klimafreundlichkeit und Nachhaltigkeit ein, hieß es. Einen deutlichen, kostensparenden Effekt hätten bereits seit 2022 von allen Mitarbeitern umgesetzte Maßnahmen von Temperaturabsenkung bis zu Papiereinsparung gehabt.

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