Kassel (dpa/lhe) – Die Stadt Kassel plant den Kauf des frei werdenden Wintershall-Dea-Gebäudekomplexes in Kassel. Entstehen soll dort ein neuer Verwaltungsstandort, wie die Stadt mitteilte. Ein entsprechender Beschluss soll demnach den städtischen Gremien vorgeschlagen werden. Die BASF-Tochter Wintershall Dea war im September 2024 an den britischen Ölkonzern Harbour Energy verkauft worden.
«Nachdem der Verkauf von Wintershall Dea und die Schließung des Standorts in Kassel bekannt wurde, sind wir mit dem Unternehmen in vertrauensvoll geführte Gespräche eingetreten, um die Möglichkeit zu nutzen, die exponierten Immobilien als einen neuen großen Verwaltungsstandort zu entwickeln», sagte Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne) laut Mitteilung. Der Standort biete ausreichend Fläche für alle technischen Ämter der Stadt.
«Für uns steht im Vordergrund, dass das Bürogebäude und unsere übrigen Liegenschaften in vertrauenswürdige Hände kommen», teilte Stefan Schnell, Vorsitzender der Geschäftsführung der Wintershall Dea GmbH, mit. Mit der Stadt Kassel als potenziellem Käufer sehe man eine ausgezeichnete Perspektive für eine sinnvolle Weiternutzung der Immobilie.
20.000 Quadratmeter Nutzfläche
Seit dem Verkauf des Großteils des Geschäftes von Wintershall Dea an Harbour Energy gehört es laut der Mitteilung zu den Aufgaben von Wintershall Dea, das Unternehmen zu restrukturieren und die verbleibenden Vermögenswerte zu verwalten und zu veräußern. Das schließe auch die Liegenschaften in Kassel ein.
Der Gebäudekomplex – bestehend aus sechs Baukörpern mit einer Nutzfläche von über 20.000 Quadratmetern – könnte den Angaben zufolge zum 1. Oktober 2025 an die Stadt Kassel übergeben werden. Wintershall Dea würde bei Vertragsabschluss weiterhin Räumlichkeiten im Gebäude nutzen, die über einen separaten Eingang zu erreichen sind, hieß es.
Über den möglichen Kaufpreis hätten beide Seiten Stillschweigen vereinbart, erklärte die Stadt. Jetzt müsse am 12. Februar der städtische Grundstücksausschuss über den Ankauf entscheiden. Gegebenenfalls entscheide die Stadtverordnetenversammlung in ihrer Sitzung am 24. Februar abschließend über den Erwerb der Liegenschaften.