Leer (dpa) – Die neue «Miss Ostfriesland» ist fünffache Mama, bringt mehrere Hundert Kilo auf die Waage und lebt auf einem Bauernhof im niedersächsischen Berumerfehn: Die rotbunte Milchkuh «Helene» hat sich bei der Excellent-Schau des Vereins Ostfriesischer Stammviehzüchter (VOST) in Leer in der Schlussrunde gegen drei weitere Kühe durchgesetzt.
Insgesamt traten rund 130 Tiere aus Ostfriesland und Umgebung bei der 43. Ausgabe des Wettbewerbs in der Leeraner Ostfrieslandhalle an. Die jährliche Schau gilt als wichtiges Schaufenster für Züchter, die mit einem erfolgreichen Abschneiden für ihre Ställe und Züchtungen werben.
Welche Kriterien für den Titel wichtig sind
Ein Preisrichter bewertete vor Hunderten Zuschauern bei dem Wettbewerb etwa den Körperbau, den Gang und den Euter für die Milchproduktion. Die Kuh mit den besten Eigenschaften wird zur «Miss Ostfriesland» gekürt.
Mit fünf Abkalbungen zählte die sieben Jahre alte Helene im Wettbewerb zu den älteren Kühen – für Preisrichter Jan Steegink aus dem niederländischen Okkenbroek ist sie dennoch eine Schönheit. «Eine sehr schöne Kuh», sagte er über Helene. Sie habe einen der besten Euter von allen Kühen im Wettbewerb. Auf modernen landwirtschaftlichen Betrieben sollten Kühe möglichst lange leben und Milch produzieren. «Sie ist meine Siegerin», sagte der Preisrichter.
Zucht ist monatelange Arbeit
Helene folgt auf die Titelinhaberin von 2024: die schwarzbunte Kuh Pamela von einem Bauernhof nahe Wilhelmshaven. Pamela stand auch wieder in der Endrunde, konnte sich im Titelrennen aber dieses Mal nicht durchsetzen.
Für Helenes Züchter, Thomas Rohdemann, ist es nach eigenen Angaben das insgesamt sechste Mal, dass er nun eine «Miss Ostfriesland» unter seinen rund 90 Milchkühen im Stall nördlich von Emden stehen hat. «Das ist immer wieder fantastisch.» Eigentlich arbeiteten sie ein ganzes Jahr darauf hin, sagte Rohdemann. Für seinen Betrieb sei der Titel eine besondere Auszeichnung und auch Werbung, wenn es um den Verkauf anderer Tiere gehe.
Für den Wettbewerb sei Helene extra gefüttert worden. Heute Nacht komme sie wieder in den Stall zu den anderen Milchkühen. «Wir kuscheln noch ein bisschen. Morgen ist wieder Alltag», sagte Rohdemann.
