Uelzen (dpa/lni) – Ein Vierteljahrhundert nach der Umgestaltung zum Hundertwasser-Bahnhof in Uelzen wird das Jubiläumsjahr offiziell eingeläutet. Zur Expo 2000 gestaltete Friedensreich Hundertwasser den Bahnhof um, fertig wurde das Projekt allerdings erst im Herbst nach dem Ende der Weltausstellung in Hannover.
Hundertwasser wünschte sich einen Olivenbaum
Der Österreicher wünschte sich einen Olivenbaum im Eingangsbereich, die Fertigstellung erlebte er allerdings nicht mehr mit. Vor 25 Jahren starb der Künstler am 19. Februar im Alter von 71 Jahren auf einem Kreuzfahrtschiff.
Der Jüdische Nationalfonds hatte das Oliven-Exemplar damals gespendet, es ging jedoch ein. Nun soll ein neues Konzept ein Pflanzkübel mit Solarbeleuchtung beinhalten, um eine Olive dauerhaft zu verankern. Vor 80 Jahren wurde am 22. Februar ein Luftangriff auf den Bahnhof der Hansestadt geflogen. Häftlinge des Konzentrationslagers Neuengamme wurden gezwungen, die Schäden zu beseitigen.
Museum soll 40 Architekturprojekte abbilden
Zu Ehren des Künstlers entsteht im Bahnhof der Hansestadt ein Architekturmuseum, das 40 Projekte abbilden soll. Zu seinen bekanntesten Werken gehören das unorthodoxe Hundertwasserhaus in Wien und die Kläranlage im japanischen Osaka – einprägsam sind die runden Formen.
Eröffnung des Museums soll im August sein, weil dann wegen der Generalsanierung der Strecke Berlin – Hamburg die Umleitung über Uelzen vorgesehen ist. Auf Bild-Texttafeln sollen die Architekturprojekte realisiert werden. Nicht alle würden in den Bahnhof mit den vergoldeten Kugeln passe. Mit der Bahn ist Raimund Nowak, Vorsitzender des Vereins Hundertwasser Bahnhof, im Gespräch über die Nutzung von Außenflächen.
«Viel dichter als zu der Zeit können wir nicht an Berlin heranrücken», sagt er. Man habe den Anspruch eines überregionalen Anziehungspunktes. Viele Reisende verweilen angesichts der farbenfrohen Ornamente. Anders als an anderen Knotenpunkten gebe es in Uelzen keine Graffiti, sagt Nowak.