München/Hannover (dpa/lni) – Mehr als 223.000 Blitze mit einer Stromstärke von mindestens 5 Kiloampere (kA) sind 2024 am Himmel über Niedersachsen gesichtet worden. Das sind 15 Prozent mehr als der Mittelwert der vergangenen zehn Jahre, wie das Blitzortungsunternehmen Nowcast mitgeteilt hat. Mit rund 357.000 Blitzentladungen führt Bayern das Bundesländer-Ranking deutlich an, es folgen Niedersachsen und dann Baden-Württemberg mit 163.000 Blitzen.
Das Jahr 2024 war im Nordwesten überdurchschnittlich reich an Blitzen – nicht nur in Niedersachsen wurden mehr Blitze gezählt, sondern auch in Bremen. Das kleinste Bundesland verzeichnete einen Anstieg um 60 Prozent, landete mit rund 2.000 Blitzen aber dennoch auf dem letzten Platz des Rankings. In ganz Deutschland gab es mehr als 1,5 Millionen Blitze, das ist laut Nowcast die größte registrierte Jahreszahl seit 2018.
Der bundesweit blitzreichste Monat war der Statistik zufolge wieder der Juni mit etwa 460.000 Entladungen. Und der mit Abstand an Blitzen reichste Tag war demnach der 27. Juni mit kräftigen Gewittern in weiten Teilen Deutschlands: Insgesamt kam es an dem Tag zu 115.000 Entladungen, davon 23.000 in Niedersachsen und 22.500 in Bayern.
Die Kraft von Blitzen wird über die Stromstärke in der Einheit Ampere angegeben. Nach Angaben der Experten kann man anhand der Blitzstärke aber nicht zur Stärke eines Gewitters Schlüsse ziehen: «Oft treten starke Blitze mit sehr lauten Donnern auch bei vergleichsweise harmlosen Kaltluftgewittern auf.»