Oldenburg/Cloppenburg (dpa/lni) – Wegen des Vorwurfs des unerlaubten Torfabbaus in einem Naturschutzgebiet hat die Staatsanwaltschaft Oldenburg gegen zwei Männer Strafbefehle beantragt. Die beiden Beschuldigten im Alter von 52 und 77 Jahren sollen im Naturschutzgebiet Esterweger Dose im Landkreis Cloppenburg mehr Torf abgebaut haben, als ihnen seitens des Landkreises gestattet war, teilte die Staatsanwaltschaft mit.
Den beiden Geschäftsführern eines Düngemittelherstellers sei die Torfgewinnung in dem Schutzgebiet unter der Auflage gestattet worden, eine mindestens 30 Zentimeter starke Torfschicht zu erhalten. Dennoch sollen sie auf einigen Flurstücken den Torf bis auf eine Reststärke von 19 Zentimetern abgebaut haben. Das sei bei einer Ortsbegehung im Jahr 2022 festgestellt worden, hieß es.
Amtsgericht Cloppenburg muss entscheiden
Neben der Verhängung einer Geldstrafe beim Amtsgericht Cloppenburg sei auch beantragt worden, dass der zu Unrecht durch den Torfabbau erlangte Gegenwert von rund 60.000 Euro eingezogen werden soll, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Das Amtsgericht Cloppenburg muss nun über die beantragten Strafen entscheiden.
Mit der Auflage eine mindestens 30 Zentimeter starke Torfschicht zu erhalten, soll das Moor in diesem Bereich geschützt werden. Die Esterweger Dose ist mit einer Fläche von rund 4.700 Hektar das größte Naturschutzgebiet im ehemaligen Regierungsbezirk Weser-Ems. Die Flächen, auf denen heute noch Torf abgebaut wird, sollen langfristig renaturiert werden.