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Strommasten und Stromschläge – was Störchen gefährlich wird

Mainz (dpa/lrs) – Stromschläge oder Kollisionen mit Stromleitungen sind nach Angaben des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums die häufigste offensichtliche Todesursache bei Weißstörchen im Land. Sie seien eine besonders schwerwiegende Gefahrenquelle, schrieb das Ministerium in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage aus der AfD-Fraktion. 

Gefährlich können vor allem Jungtieren auch Plastikteile oder Gummiringe werden, die mit Ernteabfällen vermischt und auf Feldern untergepflügt werden, erklärte das Ministerium. Elterntiere verfütterten diese an ihren Nachwuchs, der dann wegen mit Gummis oder Plastikteilen gefüllter Mägen verende. 

Langanhaltender Regen im vergangenen Jahr 

Insgesamt ist die Zahl der registrierten Weißstorch-Brutpaare in Rheinland-Pfalz den Angaben zufolge seit 2020 stetig gestiegen. Von 2020 bis 2024 wurden laut Ministerium landesweit 2.650 Brutpaare registriert sowie 4.513 flügge Jungvögel. 2024 habe sich der Bruterfolg der beliebten Vögel dennoch wegen langanhaltender Regenfälle in der Aufzuchtphase in Grenzen gehalten. 

Der Gesamtbruterfolg habe im Verhältnis zur Anzahl der Brutpaare und der registrierten flüggen Jungvögel seit 2006 sogar abgenommen. Gründe für oft stark schwankende Zahlen beim Nachwuchs seien wetterbedingte Einflüsse sowie die Schwächung der Widerstandskraft bei Jungstörchen etwa durch verschluckte Plastikteile oder nach Stromschlägen an Freileitungen. Zu schaffen könne den Vögeln auch «relativer Nahrungsmangel» durch schwindende Lebensräume wie Feucht- oder Nasswiesen machen.