Potsdam (dpa/bb) – Durch den bis 2038 geplanten Kohleausstieg in der Lausitz droht das Grundwasser in der ganzen Region abzusinken. Experten aus den Wasserbehörden Brandenburgs und Sachsens arbeiten bereits seit Jahren daran, den Wasserhaushalt zu stabilisieren. Diesem Ziel dient auch eine weitere Studie, die Ende April dieses Jahres ausgeschrieben werden soll. Dabei soll untersucht werden, welche Möglichkeiten der Wasserspeicherung an den bestehenden Talsperren, Wasserspeichern und Bergbaufolgeseen, wie dem Cottbuser Ostsee, bestehen, teilte das Agrarministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mit.
Die Ausschreibung vergibt die sächsische Landestalverwaltung. Wie die Behörde auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, geht sie von einer Bearbeitungszeit der Studie, die europaweit ausgeschrieben werden soll, von 18 Monaten aus. Mit einem Arbeitsbeginn werde frühestens im vierten Quartal 2025 gerechnet.
Weitere Studie mit Speicherung am Schwielochsee geplant
Eine weitere Studie der Arbeitsgruppe Flussgebietsbewirtschaftung Spree, Schwarze Elster und Lausitzer Neiße der beiden Länder soll im Sommer dieses Jahres erarbeitet werden, teilte das Agrarministerium in Potsdam weiter mit. Sie soll sich mit weiteren Speichermöglichkeiten, darunter dem Schwielochsee im Brandenburger Landkreis Dahme-Spreewald, befassen.
Beim Ostsee und dem Schwielochsee seien grundsätzlich alle Fragen mit Blick auf die Verhältnismäßigkeit einer Speichernutzung zu klären, erläuterte das Agrarministerium. Geklärt werden soll auch, ob die Vorhaben technisch, rechtlich und finanziell umgesetzt werden können.
Studie über Wasserleitung von der Ostsee in die Lausitz offen
Das Agrarministerium äußerte sich auch zu Überlegungen, eine Leitung für entsalztes Wasser von der Ostsee in die Spreeregion zu errichten. Damit soll der Wasserhaushalt in der Lausitz stabilisiert werden. Dabei kam der Gedanke einer Machbarkeitsstudie für eine solche Wasserleitung auf. Laut Agrarministerium konnten wegen der zurückliegenden und aktuellen Haushaltslage Brandenburgs bislang jedoch keine Aufträge für eine Machbarkeitsstudie vergeben werden. Derzeit sei auch nicht absehbar, wann eine künftige Vergabe möglich sei.
Aktuell befasst sich eine im Dezember 2024 gestartete Studie mit den Möglichkeiten, Wasser aus der Elbe in das Lausitzer Revier zu leiten. In Auftrag gegeben hat die Studie die Arbeitsgruppe Flussgebietsbewirtschaftung Spree, Schwarze Elster und Lausitzer Neiße. Die Ergebnisse sollen im Dezember des kommenden Jahres vorliegen.