Frankfurt am Main (dpa/tmn) – Dass der Deckel einer Flasche neuerdings nicht mehr ohne Weiteres entfernt werden kann, ist kein Verarbeitungsfehler, sondern ein neuer Hersteller-Trend.
Durch sogenannte «Tethered Caps» soll verhindert werden, dass die Deckel von den Flaschen getrennt werden und als Müll in der Umwelt landen, so die Verbraucherzentrale Hessen.
Auch wenn es im ersten Moment ungewohnt ist und Sie womöglich zunächst verwirrt an dem Deckel rumzerren – «Tethered Caps» sollen die Umwelt schützen. Denn die üblichen separaten Deckel werden von der Flasche getrennt und landen dann nicht immer im Plastikmüll, sondern auch in Gewässern, Wäldern oder an Stränden.
Bei Untersuchungen an der Nordsee wurden laut der Verbraucherzentrale Hessen zum Beispiel mehr als 40 Flaschendeckel auf etwa 100 Metern Strand gefunden.
Wenn die Kappe aber einfach an der Flasche dran bleibt, kann man die Menge an Plastikmüll in der Umwelt eindämmen. «Tethered Caps» (zu Deutsch «verbundene Deckel») werden deshalb an der Flasche befestigt. So wird es schwieriger, den Deckel von der Flasche zu entfernen.
Einige Hersteller setzen diese Lösung bereits um und haben ihre Produkte auch mit entsprechenden Hinweisen versehen. Dort steht dann etwa «Lass mich dran» auf den Deckeln.
Übrigens: Die EU macht die «Tethered Caps» zur Pflicht. So müssen ab Juli 2024 auf allen Einweg-Getränkeverpackungen, die ganz oder teilweise aus Plastik bestehen und bis zu drei Liter Volumen haben, «Tethered Caps» sein.