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Thüringen vergrößert Kernzone im Biosphärenreservat Rhön

 

Erfurt (dpa/th) – Thüringens Teil der Rhön erfüllt nach Angaben des Umweltministeriums jetzt wieder die Voraussetzungen für das Unesco-Siegel. Der Thüringer Teil der Kernzone des Biosphärenreservats sei nach jahrelanger Diskussion mit Bürgern und Kommunen verdoppelt worden. Während die Außengrenze der Biosphärenregion unverändert bleibe, verdoppele sich innerhalb der Region die Kernzone von 1,5 Prozent auf rund 3,0 Prozent der Gesamtfläche, teilte das Umweltministerium in Erfurt mit. Auch der Anteil der Pflegezonen werde von 9,0 auf rund 18 Prozent der Gesamtfläche etwa verdoppelt. 

Die Entwicklungszone mit sämtlichen Siedlungsbereichen und dem regionalen Wirtschaftsraum umfasse damit rund 79 Prozent des Flächenanteils. Über die Größe der einzelnen Regionen war in der Vergangenheit in Thüringen immer wieder diskutiert worden. Das im Dreiländereck von Thüringen, Hessen und Bayern liegende Mittelgebirge Rhön war im März 1991 international durch die Unesco als Biosphärenreservat anerkannt worden. 

Stengele: Rhön ist Naturschatz

Thüringens geschäftsführender Umweltminister Bernhard Stengele (Grün) nannte die Rhön einen Naturschatz. Er stehe für landschaftliche Vielfalt und großen Artenreichtum. Das Unesco-Siegel sei für den Tourismus ein wichtiges Argument. Das Land habe in den vergangenen drei Jahren auch Projekte für eine nachhaltige Regionalentwicklung unterstützt, darunter viele Wanderwege.

In der Debatte um die landwirtschaftliche Nutzung der Region sei festgelegt worden, dass das Düngen in der Pflegezone weiterhin möglich sei. Auch Radwege könnten neu- und ausgebaut werden. Nicht möglich sei die Errichtung von Windenergieanlagen im gesamten Biosphärenreservat. 

Umweltgerechte Land- und Forstwirtschaft bleibt möglich

Für die Vergrößerung der Kernzone – dabei handele es sich vor allem um Wald – wurden laut Ministerium ausschließlich zusätzliche Flächen aus staatlichen Eigentum ausgewählt, keine Privatflächen. Der Wald in den Kernzonen werde bereits seit mehreren Jahren nicht mehr forstwirtschaftlich genutzt. 

Für eine größere Pflegezone seien Grünland-, Moor- und Waldflächen sowie Gewässer mit bereits hoher landschaftspflegerischer Bedeutung ausgewählt worden. Eine umweltgerechte Land- und Forstwirtschaft bleibe möglich. 

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