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Tierschützer kritisieren geplantes Einfangen von Tauben

Limburg (dpa) – Tierschützer haben mit Kritik auf die Pläne der Stadt Limburg zum Einfangen von 200 Stadttauben reagiert. Man bedauere, dass die Stadt weiterhin «ein nachhaltiges und tierfreundliches Stadttaubenmanagement» trotz der Bemühungen der Initiative ablehne, hieß es in einer Stellungnahme. Man sei sich «sicher, dass das letzte Wort in der Causa noch nicht gesprochen ist». 

Selbst wenn die Option des «Wegfangens» umgesetzt würde, so würde sich der Taubenbestand von dieser Maßnahme schnell erholen, «sodass das Todesurteil weiterer Tauben in der Zukunft damit vermutlich feststünde», so die Tierschützer. 

Stadt will Taubenbestand um 200 Tiere reduzieren

Am Vorabend hatte die Stadt mitgeteilt, dass der Magistrat die Verwaltung beauftragt habe, eine Ausschreibung zum Einfangen von 200 Stadttauben zu starten. Die eingefangenen Tauben sollen laut Stadt an die Tierschutzorganisation Gut Aiderbichl übergeben werden, die die Tiere auf einem Gelände in der Oberpfalz in Bayern unterbringen will. Ein solcher Schritt würde auch beinhalten, dass die Tiere vorübergehend und bis zur Abholung durch Gut Aiderbichl tierschutzgerecht untergebracht werden müssten, erläuterte ein Stadtsprecher. 

Verläuft diese erste Ausschreibung jedoch erfolglos, soll eine weitere Ausschreibung folgen. Dabei geht es um ein Einfangen in einem sogenannten Fangschlag, danach seien die Tiere zu töten. «Der Bestand soll somit um mindestens 200 Tauben reduziert werden», hatte die Stadt erklärt. 

Tierschützer zweifeln Ergebnissen der neuen Taubenzählung an

Hintergrund der Maßnahmen ist ein Beschluss der Limburger Stadtverordneten aus dem November vergangenen Jahres zur Dezimierung der Taubenpopulation, der für viel Wirbel gesorgt hatte. Im Gespräch war dabei eine Tötung der Tiere per Genickbruch. Die Entscheidung hatte Proteste von Tierschützern aus ganz Deutschland ausgelöst. Bei einem Bürgerentscheid sprach sich im Juni eine Mehrheit der Limburger Wahlberechtigten für die Umsetzung des Stadtverordnetenbeschlusses aus. 

Nach einer Zählung im September geht die Stadt aktuell von einer Taubenpopulation von bis zu 470 Tieren aus. Damit sei der Bestand zwar niedriger, aber «immer noch in einem Bereich, der Tauben zu Schädlingen werden lässt», erklärte die Stadt am Vorabend. Als Ziel hatte sie einen Bestand von rund 300 Tieren ausgegeben. Die Tierschützer zweifeln derweil an den Ergebnissen der Zählung, weder Methode noch Ergebnisse seien objektiv nachprüfbar, erklärten sie.

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