Kamenz (dpa/sn) – Die Nitratwerte im sächsischen Grundwasser gehen zwar verglichen mit Werten von vor 15 Jahren langsam zurück – sie sind aber im bundesweiten Vergleich immer noch überdurchschnittlich hoch. Das teilte das Statistische Landesamt zum Tag der Umwelt am 5. Juni mit.
So wurden nach den neuesten Zahlen von 2023 an 18 Prozent der 49 Messstellen der Europäischen Umweltagentur (EUA) im Freistaat die Grenzwerte für Nitrat von 50 Milligramm je Liter nicht eingehalten. Zum Vergleich: Bundesweit sind es mit 15 Prozent etwas weniger.
Noch etwas deutlicher wird das, wenn man sich den engeren Grenzwert von 25 Milligramm je Liter anschaut. Ab diesem Wert ist davon auszugehen, dass es eine durch den Menschen verursachte Verunreinigung des Grundwassers gibt. Hier fanden die Wissenschaftler an 39 Prozent der Messstellen in Sachsen erhöhte Werte – bundesweit sind es 33 Prozent.
Landwirtschaft verwendet Nitrate als Dünger
Nitrat ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen. In der Landwirtschaft wird er als Mineraldünger oder in Form von Gülle für mehr Pflanzenwachstum verwendet. In vielen Regionen Deutschlands ist das Grundwasser durch den Eintrag von Dünger aus der Landwirtschaft zu stark belastet. Nitrate können unter bestimmten Bedingungen die menschliche Gesundheit beeinträchtigen.