Mönchengladbach (dpa/lnw) – Beim Umbau der Metallindustrie in Richtung Klimaneutralität sieht sich der familiengeführte Anlagenbauer SMS als Vorreiter. «Wir sind weltweit an einem Großteil der führenden Projekte zur Dekarbonisierung der Metallindustrie beteiligt. Das zeigt unsere Schlüsselrolle», erklärte SMS-Chef Jochen Burg laut einer Mitteilung in Mönchengladbach.
Burg verwies auf Projekte, an denen SMS maßgeblich beteiligt ist. So baut SMS in Nordschweden für das Unternehmen Stegra ein Stahlwerk, das vollständig mit grünem Wasserstoff betrieben werden soll. Laut SMS soll die klimaneutrale Stahlproduktion dort Ende 2026 starten. Das Auftragsvolumen für SMS liegt bei gut einer Milliarde Euro. SMS hat den Angaben zufolge mit Stegra außerdem einen Servicevertrag über zwölf Jahre abgeschlossen. Über das Vertragsvolumen wurde nichts bekannt.
Für den deutschen Stahlhersteller Thyssenkrupp baut SMS in Duisburg ebenfalls eine große Anlage, mit der Stahl klimafreundlicher hergestellt werden soll. Sie besteht unter anderem aus einer sogenannten Direktreduktionsanlage, die Eisenschwamm produziert und zwei Einschmelz-Anlagen. Das Auftragsvolumen für SMS liegt hier bei 1,8 Milliarden Euro. Im Herbst will SMS mit den Hochbau-Arbeiten beginnen. Die Direktreduktionsanlage soll ab 2027 schrittweise in Betrieb genommen werden.
Vorsteuergewinn 2024 klettert auf 153 Millionen Euro
Burg bezeichnete 2024 als «erfolgreiches Jahr». Die SMS Group habe ihr Vorsteuerergebnis von minus 20 auf plus 153 Millionen Euro steigern können, erklärte er. «Wir haben unsere Kosten gesenkt, nicht profitable Bereiche geschlossen und die Organisation effizienter gemacht», so Finanzvorständin Fabíola Fernandez. Der Umsatz kletterte um 18 Prozent auf gut vier Milliarden Euro. Im laufenden Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau. Das Ergebnis soll erneut steigen.
Die SMS Group baut unter anderem Walzstraßen und Gießanlagen für die Stahl- und Aluminiumindustrie. Die Firma beschäftigt weltweit mehr als 13.500 Menschen, davon etwa 5.000 in Deutschland, zumeist in Nordrhein-Westfalen. SMS-Alleineigentümerin ist die Familie Weiss Stiftung.