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Niedersachsen investiert 81 Millionen Euro in Küstenschutz

Norden (dpa/lni) – Das Land Niedersachsen will in diesem Jahr rund 81 Millionen Euro in den Küstenschutz investieren. Damit sollen Deiche erhöht, Sperrwerke ertüchtigt und Dünen auf den Inseln gesichert werden. Niedersachsen gebe damit erneut eine Rekordsumme aus, sagte Umweltminister Christian Meyer (Grüne) bei der Vorstellung der Küstenschutzpläne im ostfriesischen Norden. Hinzu kommen noch weitere Gelder, die der Küstenschutz schon für die Folgejahre fest einplanen kann. 

Der Großteil der aktuellen Mittel fließt in die Ertüchtigung, den Erhalt und den Neubau von Deichen am Festland. Deichverbände erhalten insgesamt rund 59,1 Millionen Euro. Nach einer bislang vergleichsweise glimpflich verlaufenen Sturmflutsaison sind dagegen die Bedarfe auf den Inseln voraussichtlich etwas geringer – dort sind 9 Millionen eingeplant, etwa für neuen Sand. Auf Langeoog und Norderney ist nach Angaben der Küstenschützer schon absehbar, dass in diesem Sommer neuer Sand aufgespült werden muss.

Warum der Küstenschutz mehr Geld benötigt

«Finanziell ist das ein großer Wumms», sagte Meyer. Absehbar brauche es für die Daueraufgabe Küstenschutz angesichts des erwarteten Meeresspiegelanstiegs aber mehr Investitionen, auch vom Bund, erneuerte der Minister eine Forderung. Er verwies auf Prognosen des Weltklimarates. «Nach den aktuellen Klimadaten des IPCC rechnen wir bis zum Jahrhundertende mit 1 Meter bis 1,10 Meter Meeresspiegelanstieg. Wenn wir weiter so viel Treibhausgasemissionen ausstoßen, dann könnte es auch mehr werden.» 

Küstenschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund und Ländern. Die Investitionskosten verteilen sich zu 70 Prozent auf den Bund und zu 30 Prozent auf das jeweilige Land. Deichverbände fordern bereits seit Längerem höhere Investitionen in den Küsten- und Hochwasserschutz.