Mettlach-Orscholz (dpa) – Der Wolf soll in Deutschland zügig ins Jagdrecht aufgenommen werden. Darauf haben sich die Umweltminister aller Bundesländer im saarländischen Mettlach-Orscholz geeinigt. «Wir brauchen hier eine rechtssichere und vor allen Dingen auch gerichtsfeste Lösung», sagte der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus (SPD).
Es gehe dabei problematische Wölfe, die etwa Nutztiere rissen. «Es geht nicht um das Ausrotten dieses wunderbaren Tieres, sondern es geht um auffällige Tiere», sagte Backhaus.
Schutzstatus des Wolfs herabgestuft
Der nationale Rahmen müsse den Ländern ein rechtssicheres Bestandsmanagement ermöglichen. Zudem baten die Minister die Bundesregierung um mehr Mittel von Bund und EU für Vorbeugemaßnahmen und den Ausgleich von Schäden.
Die Minister erklärten, sie gingen von einer schnellen Umsetzung der jüngsten Entscheidung des Europäischen Parlament aus, das am 8. Mai dafür gestimmt hatte, den Schutzstatus des Wolfs in der EU von «streng geschützt» auf «geschützt» herabzustufen. Damit wird der Weg freigemacht für mehr Wolfs-Abschüsse.
Mindestens 209 Wolfsrudel in Deutschland
Die Maßnahme muss noch von den EU-Mitgliedsstaaten angenommen werden, das gilt aber als wahrscheinlich. Sie hatten sich bereits mehrheitlich für eine Absenkung ausgesprochen. Viele Länder wollen Wölfe vermehrt abschießen, um ihre Weidetiere zu schützen.
In Deutschland gab es laut Bundesamt für Naturschutz 2023/2024 insgesamt 209 bestätigte Wolfsrudel mit gut 1.600 Tieren. Das Vorkommen konzentriert sich auf ein Gebiet von Sachsen über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen.