Mettlach-Orscholz/Potsdam (dpa/bb) – Der Wolf soll in Deutschland zügig ins Jagdrecht aufgenommen werden. Darauf haben sich die Umweltminister aller Bundesländer im saarländischen Mettlach-Orscholz geeinigt. «Wir brauchen hier eine rechtssichere und vor allen Dingen auch gerichtsfeste Lösung», sagte der Umweltminister von Mecklenburg-Vorpommern, Till Backhaus (SPD).
In Brandenburgs sieht sich Agrar- und Umweltministerin Hanka Mittelstädt (SPD) mit ihrer Position zum Wolf bestätigt. «Das ist für mich ein klares Signal, dass wir mit diesen Forderungen auf dem richtigen Weg waren», sagte sie laut einer Mitteilung aus ihrem Haus. Zudem baten die Umweltminister die Bundesregierung um mehr Mittel von Bund und EU für die Prävention und den Ausgleich von Schäden.
In Brandenburg – dem Wolfsland Nummer eins in Deutschland mit den meisten Rudeln – wird seit längerem über eine Reduzierung der Zahl der Tiere und eine Abschussquote diskutiert. Es gibt aber Streit mit Naturschutzverbänden über die Tötung von Wölfen als Folge von Weidetier-Rissen.
Schutzstatus des Wolfs herabgestuft
Die Minister erklärten, sie gingen von einer schnellen Umsetzung der jüngsten Entscheidung des Europäischen Parlament aus, das am 8. Mai dafür gestimmt hatte, den Schutzstatus des Wolfs in der EU von «streng geschützt» auf «geschützt» herabzustufen. Damit wird der Weg freigemacht für mehr Wolfs-Abschüsse.
Mindestens 209 Wolfsrudel in Deutschland
Die Maßnahme muss noch von den EU-Mitgliedsstaaten angenommen werden, das gilt aber als wahrscheinlich. Sie hatten sich bereits mehrheitlich für eine Absenkung ausgesprochen. Viele Länder wollen Wölfe vermehrt abschießen, um ihre Weidetiere zu schützen.
In Deutschland gab es laut Bundesamt für Naturschutz 2023/2024 209 bestätigte Wolfsrudel mit gut 1.600 Tieren. Das Vorkommen konzentriert sich auf ein Gebiet von Sachsen über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen.