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Unternehmen forcieren weitere Bergbauprojekte in Sachsen

Breitenbrunn (dpa/sn) – Neben Plänen für ein neues Bergwerk in Pöhla werden im Erzgebirge weitere Vorhaben zur Förderung von Rohstoffen wie Zinn und Lithium vorangetrieben. Zurzeit gebe es in Sachsen 36 Erkundungs- und Gewinnungsprojekte für Erze und Spate, teilte Oberberghauptmann Bernhard Cramer auf dpa-Anfrage mit. Im Fokus stünden dabei Zinn, Zink, Wolfram, Lithium sowie Fluss- und Schwerspat. Jüngst hatte das Oberbergamt Pläne für ein neues Bergwerk in Pöhla – einem Ortsteil von Schwarzenberg – genehmigt. Die Firma Saxony Minerals & Exploration AG (SME) wollte am Montag über ihr weiteres Vorgehen informieren. Mit weiteren Genehmigungen für neue Bergwerke sei kurz- oder mittelfristig nicht zu rechnen, so das Oberbergamt. 

Besonders im Blick steht ein Lithium-Vorkommen im Osterzgebirge. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte den Abbau im Sommer als «ein Projekt von größter Priorität» bezeichnet. Lithium ist als wichtiger Bestandteil von Stromspeichern begehrt – etwa in Elektroautos.

Lithium-Abbau frühestens ab 2029 

Derzeit werde an einer Vormachbarkeitsstudie gearbeitet, teilte das Unternehmen Zinnwald Lithium auf Anfrage mit. Es baut darauf, als priorisiertes Projekt des Critical Raw Materials Act der EU anerkannt zu werden und so das Zulassungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigen zu können. Nach aktuellem Zeitplan wird mit einer Genehmigung des Rahmenbetriebsplans im Jahr 2027 gerechnet. Dann könnte mit der Einrichtung des Bergwerks begonnen werden. Bei einer Bauzeit von zwei Jahren könnte 2029 die Produktion von Lithiumhydroxid beginnen.

Auch das Unternehmen Saxore hält an seinem Bergwerksprojekt fest. In Rittersgrün bei Breitenbrunn will es vor allem Zinn fördern. Neue Schätzungen gingen von einem größeren Vorkommen aus als bisher angenommen. Es werde auf rund 138 Millionen Tonnen Erz geschätzt – etwa 30 Prozent mehr als zuvor gedacht. «Die verbesserte Ressourcenschätzung gelang vor allem dank neuer, umfangreicher Daten aus den Archiven der Wismut», erklärte Geschäftsführer Matthias Faust. «Mit diesem Ausblick wird unser künftiges Bergwerk Tellerhäuser wirtschaftlich noch attraktiver.»

Bergwerk soll 3.000 Tonnen Zinn im Jahr bringen

Der frühere Plan, 2026 die erste Tonne Zinn zu fördern, ist allerdings nicht mehr zu halten. Momentan werde der Rahmenbetriebsplan für das Oberbergamt überarbeitet. Ziel sei es, künftig Rohstoffe mit minimalinvasiven Methoden abzubauen, so das Unternehmen. Dabei soll das Erz unter Tage verarbeitet werden, sodass an der Oberfläche keine Halden entstehen. Pro Jahr sollen auf diese Weise künftig etwa 3.000 Tonnen Zinn gewonnen werden.

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