Mainz (dpa/lrs) – Die Zahl der sesshaften Wölfe steigt in Rheinland-Pfalz. Der Wolfsbestand im Land sei in den vergangenen Jahren von einem Rudel im Jahr 2022 auf vier Rudel im Jahr 2024 angewachsen, teilte Umweltministein Katrin Eder (Grüne) auf eine parlamentarische Anfrage des Landtagsabgeordneten Stephan Wefelscheid von den Freien Wählern in Mainz mit. 158 Mal sei im vergangenen Jahr die Sichtung von einem Wolf aus der Bevölkerung gemeldet worden.
Hinweise auf Auswirkungen der im Land fest beheimateten Wölfe in Westerwald und Hunsrück auf den Tourismus in Rheinland-Pfalz lägen der Landesregierung nicht vor, berichtete die Umweltministerin. Konfrontationen zwischen einem Hund und einem Wolf seien ebenfalls nicht bekannt. Die weitere Entwicklung des Wolfsbestands in Rheinland-Pfalz könne nicht konkret prognostiziert werden. Sollten sich Tiere außerhalb der bereits ausgewiesenen Präventionsgebiete etablieren, würde es zu einer weiteren Ausweisung dieser Regionen kommen.
Wolf soll in Jagdrecht aufgenommen werden
Die Umweltministerin hatte jüngst angekündigt, dass der Wolf nun doch in das rheinland-pfälzische Jagdrecht aufgenommen werden soll. Auf diesem Wege soll ein Abschuss von Tieren mit problematischem Verhalten unter bestimmten Voraussetzungen erleichtert werden. Auch mit einer Aufnahme in das Jagdrecht bleiben die Hürden für den Abschuss eines Wolfs aber hoch.
Laut Umweltministerium soll zunächst eine ganzjährige Schonzeit gelten. Ein Wolf darf also weiter nur «entnommen» werden, wie es im Fachjargon heißt, wenn er ernste wirtschaftliche Schäden verursacht – etwa weil er Nutztiere reißt oder Menschen gefährdet. Dazu ist immer eine Einzelfallentscheidung nötig. Im vergangenen Jahr wurden in Rheinland-Pfalz mehr als 300 Wolfsnachweise gezählt.