Washington (dpa) – Tim Walz, der demokratische Kandidat für das Amt des US-Vizepräsidenten, hat in der TV-Debatte mit seinem republikanischen Gegenpart J.D. Vance eine dramatische private Erinnerung zum Thema Waffenbesitz geteilt. Sein 17-jähriger Sohn habe einst bei einem Volleyballspiel miterlebt, wie Schüsse gefallen seien.
Er sei selbst Jäger und besitze Waffen, sagte Walz. Aber es sei notwendig, die Waffengewalt in den USA mit strikteren Regeln einzudämmen. Nachdem Vance zuvor gesagt hatte, man müsse die Sicherheitsmaßnahmen in Schulen verschärfen, wandte sich Walz an die Zuschauer: «Wollen Sie, dass Ihre Schule wie ein Fort gesichert wird?» Er verwies als Beispiel auf Finnland, wo es bei hohem Waffenbesitz wenig Waffendelikte gebe. Vance entgegnete, in den USA gebe es mehr Menschen mit psychischen Problemen als in Finnland.
Walz sagte zugleich, er habe sich mit Schützen von Angriffen auf Schulen «angefreundet». Es könnte mit großer Wahrscheinlichkeit ein Versprecher gewesen sein, da er zuvor darüber sprach, dass er in seinem Büro mit Eltern der bei einer Attacke auf eine Grundschule in Sandy Hook getöteten Kindern gesessen habe.
Der Waffenbesitz, der mit dem zweiten Verfassungszusatz garantiert wird, ist ein kontroverses Thema in den USA. Trotz häufiger Schusswaffenangriffe in Schulen und an öffentlichen Orten gibt es Widerstand auch gegen Einschränkungen beim Besitz von Sturmgewehren. Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump behauptet oft, seine Konkurrentin Kamala Harris wolle allen Bürgern ihre Waffen wegnehmen. Die Demokraten bestreiten das.