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Vorsorge bei Hitze – Grüne appellieren an Kommunen

Mainz (dpa/lrs) – Grüne Landtagsabgeordnete haben an die rheinland-pfälzischen Städte und Gemeinde appelliert, sich für einen besonders heißen Sommer zu wappnen. «Die Kommunen im Land müssen Vorsorge treffen, bevor die Temperaturen im weiteren Verlauf des Sommers für Risikogruppen möglicherweise kritisch werden», sagte der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion, Josef Winkler, der Deutschen Presse-Agentur. 

Jede Kommune im Land sollte ihren eigenen Hitzeaktionsplan haben, forderte Winkler. «Wenn die Temperaturen auf 35 Grad und mehr steigen, muss sichergestellt sein, dass den Schwächsten der Gesellschaft zuverlässig geholfen wird.» Gebraucht werde ein funktionierendes Monitoring sowie «Sorgeketten für Ältere und chronisch Kranke». Wichtig sei auch ein öffentlicher Zugang zu Trinkwasser und öffentlich zugängliche Hitzeschutzräume.

Vorbild Hitzeaktionsplan des Landes

Der Hitzeaktionsplan des Landes könne als Vorbild für kommunale Aktionspläne dienen. Das Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen unterstütze die Kommunen auch dabei, einen solchen Plan zu erstellen, ergänzte die Sprecherin für Umwelt und Bauen, Lea Heidbreder. 

Der Aktionsplan der Landesregierung soll helfen, Menschenleben zu schützen. Er enthält Hitzewarnungen und Verhaltensempfehlungen sowie langfristige Strategien für den Städtebau und kurzfristige Tipps. 

«Rote Karten für rheinland-pfälzische Kommunen im Hitzetest der Deutschen Umwelthilfe zeigen, dass wir unsere Stadtplanung flächendeckend anpassen müssen.» Mehr Grün und unversiegelte Flächen seien dringend notwendig. 

Ludwigshafen und Worms schneiden bei Hitze-Check schlecht ab

Einer kürzlich veröffentlichten Analyse der Deutschen Umwelthilfe zufolge sind viele Menschen in rheinland-pfälzischen Innenstädten besonders von Hitzebelastung im Sommer betroffen. Besonders schlecht schneiden Ludwigshafen und Worms beim zweiten bundesweiten Hitze-Check ab. 

«Die aufschreckenden Sommerprognosen der Wettermodelle scheinen einzutreffen, und wir erleben die ersten ausgeprägten Hitzewellen bereits im Juni», stellte Heidbreder fest. Modellrechnungen zufolge steht Europa in diesem Jahr wahrscheinlich ein Hitzesommer bevor.

Der Wärmestau im Nordatlantik lasse einen außergewöhnlich heißen Sommer erwarten, hieß es vom Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) in Hamburg. Diese Prognose decke sich mit Vorhersagen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen, das ebenfalls von einem sehr heißen bevorstehenden Sommer ausgehe.

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