Berlin (dpa/bb) – Mit der Abwärme aus der Kältezentrale am Potsdamer Platz werden umliegende Haushalte künftig mit warmem Wasser und Wärme versorgt. In Berlin-Mitte ist die erste Hochtemperatur-Wärmepumpe der Hauptstadt in Dauerbetrieb genommen worden.
«Ab sofort versorgen wir hier, im Herzen Berlins, rund 30.000 Haushalte mit warmem Wasser und im Winter rund 3.000 Haushalte mit Wärme», sagte Christian Feuerherd, Geschäftsführer von Berliner Energie und Wärme (BEW), die das Berliner Fernwärmenetz betreibt. Feuerherd nahm die Anlage von Siemens Energy, die mit 3,6 Millionen Euro vom Bund gefördert worden ist, zusammen mit Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) in den dauerhaften Betrieb.
Das Wasser wird auf bis zu 120 Grad erhitzt
Die Kältezentrale am Potsdamer Platz versorgt nach BEW-Angaben seit 1997 rund 12.000 Büros, 1.000 Wohnungen und eine Vielzahl an Kultureinrichtungen mit Kälte. Dazu beliefere sie die Gebäude über ein Kältenetz kontinuierlich mit sechs Grad kaltem Wasser, das Gebäude und technische Anlagen abkühle. Das Wasser selbst wird dabei wärmer und muss in der Kältezentrale erneut abgekühlt werden.
Die Abwärme, die dabei entsteht, wird der BEW zufolge bislang über Kühltürme abgegeben. Künftig nutzt die Wärmepumpe sie als Wärmequelle. Mit zusätzlichem Strom aus erneuerbaren Quellen werde die Temperatur der Abwärme angehoben. Das bis zu 120 Grad erhitzte Wasser fließt dann in das Fernwärmenetz. Nach BEW-Angaben werden 6.500 Tonnen CO2 im Jahr eingespart.