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Waldbrandgefahr – Saarland setzt auf Aufklärung

Saarbrücken (dpa/lrs) – Das Saarland setzt angesichts einer steigenden Waldbrandgefahr auch durch den Klimawandel auf Prävention und Aufklärung. Zudem stehen mögliche Verbesserungen bei Einsätzen im Fokus, um Feuer schnell einzudämmen: Der Landesbetrieb Saarforst und das Umweltministerium arbeiten seit zwei Jahren an einer Waldbrandeinsatzkarte, die Rettungskräften im Ernstfall detaillierte Hilfestellungen gibt.

Zusätzliche Klassifizierungen von Wegen sollen es der Feuerwehr erleichtern, Wende- und Ausweichstellen oder Löschteiche zu finden. «Deshalb kann man hier einen sehr viel schnelleren und effektiveren Einsatz ermöglichen», sagte Umweltministerin Petra Berg (SPD). 

Unterstützung für private Waldbesitzer

Sie wies zudem auf eine neue Förderrichtlinie zur Waldbrandversicherung hin, die auch Privatwaldbesitzer finanziell entlasten soll. Nach Angaben eines Ministeriumssprechers seien 50 Prozent der Versicherungskosten förderfähig, maximal 8.000 Euro. Dies sei wichtig, weil auch private Waldbesitzer der Öffentlichkeit Flächen für die Erholung zur Verfügung stellten. 

Darüber hinaus haben das Umwelt-, Innen- und Bildungsministerium mit dem Saarforst, dem Landesfeuerwehrverband, dem Nationalpark Hunsrück-Hochwald sowie der Unfallkasse Saarland die Projektgruppe «Feuer und Wald» ins Leben gerufen. Ziel ist es, bei der Brandschutzerziehung für Kindergärten und Schulen über die Entstehung und Vermeidung von Waldbränden besser aufzuklären.  

Innenminister Reinhold Jost (SPD) lobte die «ausgezeichnete Zuarbeit» des Landesfeuerwehrverbandes und des Landesbrandinspekteurs. «Dass es uns gelungen ist, die Expertise und das großartige Engagement insbesondere der freiwilligen Feuerwehren auf den Weg zu bringen, macht uns ein Stück weit stolz. Und das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen», bilanzierte er.

Schon 95 Brände in diesem Jahr

Die Einsatzzahlen der letzten Jahre zeigten, dass das Thema wichtig sei. Seit 2018 habe es mehr als 1.370 Vegetationsbrände gegeben, alleine in diesem Jahr schon 95. Dies mache deutlich, dass Waldbrände auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine Herausforderung darstellten. 

Neben der Aus-, Fort- und Weiterbildung für Einsatz- und Führungskräfte der Feuerwehr setzt das Land auch auf eine gute technische und finanzielle Ausstattung: So gebe man jährlich etwa fünf Millionen Euro aus der landeseigenen Feuerschutzsteuer an die Landkreise, insbesondere für die Beschaffung von Fahrzeugen.

Der Minister kündigte zusätzliche Mittel für den Bevölkerungs- und Katastrophenschutz im Landeshaushalt an. Der Betrag, der zu seinem Amtsantritt 2022 noch bei einer halben Million Euro gelegen habe, sei inzwischen auf 1,5 bis 2 Millionen Euro gewachsen. Jost: «Wir wollen, dass das auch in den kommenden Jahren verstetigt wird.»

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