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Waldbrandsaison: Feuer im September treiben Zahlen nach oben

Halberstadt (dpa/sa) – Ohne die Feuer Anfang September am Brocken und in der Oranienbaumer Heide wäre die Waldbrandbilanz in Sachsen-Anhalt vergleichsweise gering ausgefallen. Bis Ende August erfasste das Landeszentrum Wald 21 Waldbrände mit einer Gesamtfläche von 3,69 Hektar, wie die Experten in Halberstadt auf Nachfrage mitteilten. Betroffen gewesen seien die Landkreise Anhalt-Bitterfeld, Harz, Jerichower Land, Stendal und Wittenberg sowie die kreisfreie Stadt Dessau-Roßlau. 

Die größeren Brände von Anfang September werden die Statistik deutlich nach oben schrauben: Geschätzt wird, dass in der Oranienbaumer Heide eine Fläche von rund zehn Hektar Privatwald sowie etwa 40 Hektar im Bereich des Bundes betroffen waren. Die betroffene Fläche des Brockens werde auf 15 bis 20 Hektar geschätzt. Der Nationalpark spricht von rund 17 Hektar. Die Waldbrandsaison endet mit dem 30. September. Die komplette Bilanz liegt noch nicht vor.

Sehr unterschiedliche Waldbrandjahre

Die Zahl der Brände und betroffenen Flächen war in den Vorjahren sehr unterschiedlich. Im Waldbrandjahr 2018 etwa wurden 171 Brände auf knapp 113 Hektar erfasst, 2021 waren es 39 auf knapp 23 Hektar Fläche. 2022 war wieder besonders waldbrandträchtig mit 157 Feuern auf gut 90 Hektar. Im vergangenen Jahr erfasste das Landeszentrum Wald 50 Waldbrände auf rund 20 Hektar Fläche. 

Die Entwicklung der Waldbrandgefahr während einer Waldbrandsaison hängt im Jahresverlauf von der saisonalen Witterung ab. Die überdurchschnittlichen Niederschläge im Winter und Frühjahr 2024 sorgten für eine gewisse Entspannung bei der Waldbrandgefahr zu Beginn der Waldbrandsaison. Im Frühjahr seien die Waldböden, die Vegetation sowie das Totholz in den Wäldern Sachsen-Anhalts gut durchfeuchtet gewesen, so das Landeszentrum Wald. 

Feuer auf Flächen des Bundes nicht erfasst 

Ab Mitte August bis zu den Waldbrandereignissen im September herrschte in Sachsen-Anhalt eine mittlere bis sehr hohe Waldbrandgefahr. Niederschläge blieben aus. Im Laufe des Sommers trocknete die Bodenvegetation und die Bodenstreu in den Wäldern aus und wurde damit leichter entzündbar. Die Waldbrandgefahr stieg. Erschwerend seien böige Winde dazugekommen, hieß es. «Diese Situationen bergen das Potenzial für Großbrände.» So sei es zum Ende der ersten Septemberwoche zu den größeren Waldbränden in Sachsen-Anhalt gekommen.

Auch auf dem Truppenübungsplatz Altmark hatte es Anfang September gebrannt – dort war die Heide betroffen. Auslöser war nach Angaben des Presseoffiziers eine Art Rauchtopf, der bei einer Übung eingesetzt wurde. Auch dort hatten starke Winde das Feuer angetrieben. Dieser Brand wird in der Statistik des Landeszentrums Wald nicht auftauchen, weil Feuer auf Flächen des Bundes nicht darin erfasst werden. 

 

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