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Mainz (dpa/lrs) – Was sind die richtigen Blumen zum Valentinstag, wenn draußen erst einige Frühblüher wie Schneeglöckchen, Winterlinge oder Zaubernuss zu sehen sind? Verbraucher- und Umweltschützer geben Tipps.

«Ganz frische Tulpen, Rosen oder exotische Blumen im besten Zustand verschicken? Nachhaltig ist etwas anderes», sagt Andrea Steinbach von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Sie rät, beim Blumenkauf auf das Bio- oder Fair-Trade-Siegel zu achten. 

Kirsch- oder Forsythienzweige als Alternative zu Rosen 

«Die beste Wahl sind Bio-Blumen oder Bio-Pflanzen, die möglichst noch aus der Region stammen», ergänzt Charlotte Reutter vom BUND Rheinland-Pfalz. «Sie haben keine weiten Transportwege hinter sich, werden ohne chemische Pestizide, ohne Gentechnik und ohne chemische Hemmstoffe produziert.» 

«Auch Kirsch- oder Forsythienzweige in die Vase, die in der warmen Wohnung vorzeitig zu blühen beginnen, sind eine nachhaltige Alternative», sagt Fachreferentin Reutter. «Tulpen sind insbesondere im Winter eine bessere Wahl als Rosen, da sie weniger Pestizide enthalten und oft in Europa angebaut werden.»

Rosen haben weiten Weg hinter sich 

«Das Fair-Trade-Siegel garantiert bessere Arbeitsbedingungen und umweltfreundlichere Produktionsstandards», sagt Biologin Reutter. «Die große Mehrheit der Schnittblumen auf dem deutschen Markt stammt aus dem Ausland.» Nicht nur aus Holland, sondern auch aus Ostafrika und Südamerika. 

«Insbesondere Rosen aus dem Winterangebot haben einen weiten Weg mit dem Flugzeug aus Kenia, Sambia und Äthiopien hinter sich.» Der Nachteil neben vielen Flugkilometern: «In der Blumenproduktion im globalen Süden werden zahlreiche und zum Teil gefährliche Gifte gespritzt.» Diese Stoffe schadeten der Umwelt und der Gesundheit der Arbeiter und Arbeiterinnen, die zumeist unter schlechten Bedingungen tätig seien.

Worauf kommt es beim Blumen-Versand an?

«Umso schneller es gehen muss, umso teurer wird es», sagt Steinbach von der Verbraucherzentrale. «Da ist der Versand manchmal teurer als die Blumen.» Anders als bei anderen Waren entfalle bei der Online-Bestellung von Blumen auch das 14-tägige Widerrufsrecht. Und manche Händler wiesen extra darauf hin, dass der Strauß auch nur so ähnlich aussehen könne, wie auf dem Bild im Internet. 

Und wenn der Strauß erst am 15. Februar ankommt? Wenn die Blumen trotz fester Zusage des Händlers nicht pünktlich geliefert werden, kann der Kunde den Kaufpreis zurückfordern, wie Steinbach betont.

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