Berlin (lno/dpa) – Boris Herrmann hat ein neues Schiff in seinem Rennstall. Es ist aber keine Rennyacht, sondern ein Forschungsschiff, mit dem sein Team Malizia die wissenschaftliche Meeresforschung und Klimaschutzprojekte parallel zum Seesegelsport vorantreiben will. Von dieser neuen Offensive berichtete der sechsmalige Weltumsegler aus Hamburg bei der Eröffnung des 1. Nationalen Meereskonferenz im Westhafen Event und Convention Center in Berlin.
Das knapp 26 Meter lange ehemalige Aluminium-Kreuzfahrtschiff mit Baujahr 2005 wurde von Team Malizia erworben und über den Winter überholt. Es soll am 6. Juni in Monaco von der Ozeanographin und Forscherin Sylvia Earle auf den Namen «Malizia Explorer» getauft werden. Unterstützt wird das Projekt von der deutschen Reederei F Laeisz sowie wissenschaftlichen Institutionen wie dem Alfred-Wegener-Institut (AWI), Geomar, Hereon, der Zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kommission der UNESCO und weiteren Partnern.
Herrmann: Dem Ozean eine Stimme geben
Herrmann, der für 2028 eine dritte Teilnahme an der Solo-Weltumseglung Vendée Globe ins Visier genommen hat und in diesem Sommer im Team das Ocean Race Europe bestreitet, sagte zum Forschungsprojekt: «Es ist ein wichtiger Schritt zur Vereinigung von Seglern, Wissenschaftlern und Kreativen, um dem Ozean eine Stimme zu geben.» Team Malizia bezeichnete die Offensive in einem Statement als «mutiges Projekt», rief zu Kooperationen und wissenschaftlichen Projekten auf, sucht Partner dafür. Erste Missionen sollen ins Mittelmeer führen, bevor Expeditionen in die Arktis und Antarktis anstehen.
Man wolle «Einfluss auf die nationalen Prioritäten in den Bereichen Klima und Gesundheit nehmen», schrieb Team Malizia. Dafür, so Boris Herrmann, stünde von Beginn an auch der Slogan des 2016 mit Pierre Casiraghi gegründeten Teams: «A Race We Must Win – Climate Action Now!».