Close

Halle (dpa/sa) – In Sachsen-Anhalt stehen immer weniger Schafe auf Weiden und in Ställen. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, gab es zum Stichtag am 3. November 2024 rund 58.300 Schafe in 230 Betrieben. Zum Vorjahreszeitpunkt zuvor waren das noch 1.800 Tiere mehr. 

Den Angaben zufolge hat sich vor allem die Zahl der Jungtiere verringert: Insgesamt wurden 12.500 Tiere gezählt – ein Minus von 24,6 Prozent. Hingegen gab es in Sachsen-Anhalt mehr weibliche Zuchtschafe, die einen Großteil des Bestandes ausmachen. Deren Zahl stieg um 2.200 Tiere (+5,3 Prozent). 

Im Land macht sich eine sinkende Tendenz der Schafe bereits seit zehn Jahren aus: Seit 2014 sank die Zahl der Schafe um gut 21 Prozent – das entspricht 15.700 Tieren.

Kaum Interesse an Nachfolge

Gründe dafür sieht Elisabeth Baurichter vom Landesschafschutzverband Sachsen-Anhalt unter anderem bei der Nachfolge: «Die Kinder von Schafzüchtern übernehmen immer seltener das Geschäft der Eltern.» Das zeigt sich auch in der Statistik: Etwa elf Prozent weniger Betriebe gibt es als noch 2014. 

In die Entscheidungen der Nachkommen, so Baurichter, fließe unter anderem Sorge wegen der Ausbreitung des Wolfes und Unsicherheiten bei der Wirtschaftspolitik ein. Wenn mehr Geld für Rüstung bereitgestellt werde, rechne der Zuchtverband mit möglichen Kürzungen in der Landwirtschaft, hieß es.

Mehr insights