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Wenn der Herbst Arbeit macht

Mainz (dpa/lrs) – Wenn auf Gehwegen, Plätzen und in Parks das gefallene Herbstlaub zunimmt, beginnt in den Städten von Rheinland-Pfalz eine jener Aufgaben, die oft nur auffallen, wenn sie nicht erledigt werden: das Einsammeln und Entsorgen unzähliger Blätter. Wie gehen die Kommunen damit um?

Wie die Landeshauptstadt Mainz die Laubflut bewältigt

In Mainz kümmert sich die Stadt mit eigenem Personal, aber auch mit zusätzlichen externen Dienstleistern um die Laubbeseitigung. Pro Jahr fallen bei der Entsorgung im öffentlichen Raum rund 700 bis 800 Tonnen Herbstlaub an, wie ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur mitteilt. Das Laub wird an externe Unternehmen gegeben, es kann unter anderem kompostiert werden.

Für die Beseitigung auf Privatflächen in der Landeshauptstadt gilt: Die Verantwortung liegt grundsätzlich beim Eigentümer. Mieter müssen nur bei ausdrücklicher Regelung im Mietvertrag die Laubentfernung übernehmen.

Privatflächen wie etwa Gärten können für die Laubentsorgung genutzt werden, indem das Laub kompostiert, zum Mulchen oder als Frostschutz genutzt wird. Anwohner und Grundstückseigentümer, bei denen nicht gebührenpflichtig durch den Entsorgungsbetrieb gereinigt wird, sind verpflichtet, Bürgersteige und Straßen verkehrssicher zu halten – auch, damit niemand ausrutscht.

Wie viele Tonnen Herbstlaub in Ludwigshafen fallen

In Ludwigshafen übernimmt der Wirtschaftsbetrieb das Sammeln, ein Eigenbetrieb der pfälzischen Stadt. Die Satzung schreibt Eigentümerinnen und Eigentümern jedoch ebenfalls vor, Gehwege vor ihren Grundstücken zu reinigen – auch dann, wenn sich dort eine Haltestelle befindet oder zwischen Grundstücken und Gehwegen Grünstreifen liegen.

Rund 110 Tonnen Laub werden pro Jahr in Ludwigshafen zusammengetragen. Die zweitgrößte Stadt in Rheinland-Pfalz gibt etwa 20.000 Laubsäcke kostenlos aus, damit Anwohnerinnen und Anwohner mithelfen können. Das Material wird mit anderem Grüngut kompostiert und etwa in der Landwirtschaft eingesetzt. Die Kosten werden über die Gebühren gedeckt, wie ein Sprecher sagt.

Wie Trier die Blätter verarbeitet

In Trier sammelt das Amt StadtRaum das Laub sowohl auf den Verkehrswegen als auch in den städtischen Parkanlagen und Grünanlagen auf. Auf einigen privat-städtischen Grünanlagen, wie etwa Kinderspielplätzen, übernehmen auch Unternehmen im Auftrag der Stadt.

«Das Einsammeln von Laub auf öffentlichen Gehwegen wurde durch die Straßenreinigung auf die Anlieger übertragen. Diese müssen Fußwege, die nicht parallel zur Straße verlaufen, ebenfalls von Laub befreien», teilte ein Stadtsprecher mit. «Um privates Laub kümmert sich die Stadt Trier nicht.»

Rund 237 Tonnen Laub wurden der Kommune zufolge 2024 entsorgt. «Das entsprach etwa 70 Leerungen beim Entsorger.» Die Kosten für das Aufsammeln von Laub beliefen sich 2024 auf rund 285.000 Euro. Darin enthalten sind der Stadt zufolge etwa 260.000 Euro Personal- und Fahrzeugkosten sowie rund 20.000 Euro für die Entsorgung.

Warum in Koblenz die Kehrmaschinen gefordert sind

In Koblenz sammelt der Kommunale Servicebetrieb die bunten Blätter auf Straßen und Gehwegen, soweit dies in der Straßenreinigungssatzung verankert ist. Bestimmte Straßen und Gehwege müssen allerdings von den Anliegern gereinigt werden. «Auf den städtischen Grünflächen werden die Stadtgärtner aktiv oder von ihnen beauftragte Firmen», teilte die Verwaltung mit.

Auf Privatgrundstücken ist die Entsorgung den Eigentümern überlassen. «Falls das Laub von Gartengrundstücken und so weiter aufgenommen wird, ist die Entsorgung in der Biotonne oder über die Grünschnittabfuhr möglich», hieß es.

Genaue Mengenangaben gibt es in Koblenz nicht. «Aber erfahrungsgemäß werden die Kehrmaschinen in der Laubzeit drei- bis viermal so häufig entleert wie in Zeiten ohne Laub», teilte ein Sprecher der Stadt mit.

Wenn die Laubbläser knattern

Das Laub werde beim Abfallzweckverband Koblenz entsorgt, da die Verunreinigung etwa durch Abfälle keine separate Verwertung zulasse, wie die Kommune betont. Hingegen werde das Laub von städtischen Grünflächen in die städtische Grünschnittdeponie gebracht und dort kompostiert.

Gemeinsam zeigen die vier Städte, wie unterschiedlich ähnliche Aufgaben organisiert sein können. Und doch ähneln sich die Szenen: morgens, wenn der Nebel noch über den Straßen liegt, knattern die Laubbläser und das Personal fegt die Bürgersteige frei. Bis der Wind das nächste Blatt fallen lässt.

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