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Wölfe nähern sich Menschen in Südthüringen

Erfurt (dpa/th) – Wölfe haben sich in Südthüringen nach Angaben des Thüringer Umweltministeriums mehreren Menschen genähert und sich dabei auch aggressiv gegenüber Hunden verhalten. In einem Fall hätten sich die Tiere einem Spaziergänger angenähert und seien länger stehen geblieben als es nach Einschätzung von Experten des Ministeriums normal sei, sagte ein Sprecher. In einem anderen Fall seien Tiere einem Forstbediensteten mit Hunden über den Weg gelaufen und hätten aggressiv auf die Hunde reagiert. 

Leitwolf abgeschossen

Betroffen sind die Forstämter Frauenwald und Neuhaus im Thüringer Wald. «Es gibt dort offenbar Tiere, die nicht so scheu sind, wie sie sollten», sagte der Ministeriumssprecher. Gerade für Spaziergänger mit Hunden seien solche Begegnungen unschön. Hintergrund könne sein, dass in der Region der Leitwolf eines Rudels Anfang September illegal abgeschossen worden sei. Das könne dazu führen, dass die anderen Mitglieder des Rudels nun durcheinander sind. 

Die hinzugezogene Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) habe verstärktes Monitoring der Wölfe empfohlen, so der Sprecher. Das Thüringer Kompetenzzentrum Wolf Biber Luchs (KWBL) gehe aber darüber hinaus und bereite auch Maßnahmen vor, um die Tiere zu vergrämen. Eine Möglichkeit sei der Einsatz von Gummigeschossen, um die Wölfe auf Abstand zu konditionieren. 

Was tun bei Begegnungen? 

Das Thüringer Kompetenzzentrum empfiehlt bei Begegnungen mit Wölfen unter anderem folgende Verhaltensweisen: 

  • Ruhig verhalten
  • Abstand halten und dem Tier Raum zum Rückzug geben
  • Nicht anlocken
  • Sollte sich der Wolf nicht zurückziehen: Rufen oder klatschen
  • Nichts nach dem Wolf werfen
  • Nicht wegrennen. Das könne besonders bei Jungtieren Neugier erwecken und sie zum Folgen animieren. 

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