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Wohnungsverband: Vorziehen der Klimaneutralität unbezahlbar

Hamburg (dpa/lno) – Ein Vorziehen der Hamburger Klimaschutzziele ist nach Ansicht des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) nicht bezahlbar. Sollten die Hamburger in einem Volksentscheid im Herbst für die Klimaneutralität ab 2040 statt 2045 stimmen, so müssten nach wissenschaftlichen Studien mindestens 40 Milliarden Euro in die rund 900.000 Wohnungen der Hansestadt investiert werden, erklärte der Verband. Das seien pro Wohnung im Schnitt 45.000 Euro. Die Mieten müssten um ein bis zwei Euro pro Quadratmeter zusätzlich angehoben werden. 

Volksentscheid im Oktober

Auf eine Verschärfung der Klimaziele und auf das Vorziehen der Klimaneutralität der Stadt auf 2040 konnten sich SPD und Grüne in ihrem neuen Koalitionsvertrag nicht einigen. Dort wird nach wie vor das Jahr 2045 als Zielmarke genannt. Die Initiative «Hamburger Zukunftsentscheid» will das Vorziehen der Klimaneutralität mit einem Volksentscheid im Oktober erreichen. 

«Operation am offenen Herzen»

In einer Umfrage des VNW unter seinen Mitgliedern lehnten 79 Prozent der Wohnungsunternehmen das Anliegen ab, wie der Verband weiter mitteilte. «Ein Vorziehen der Klimaneutralität Hamburgs um fünf Jahre ist eine „Operation am offenen Herzen“ und verursacht unbezahlbare Kosten», sagte Verbandsdirektor Andreas Breitner. 

Der VNW hat nach eigenen Angaben 152 Mitgliedsunternehmen in Hamburg, darunter die städtische Saga, Genossenschaften und Stiftungen. Sie vermieten rund 300.000 Wohnungen und haben damit einen Anteil von 40 Prozent am Hamburger Mietwohnungsmarkt.

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