Hamburg/Itzehoe (dpa) – Der Zoll hat am Hamburger Flughafen im Reisegepäck einer Frau 21 lebende Blutegel in kleinen Plastikflaschen entdeckt. Zöllner des Hauptzollamtes Itzehoe hätten einen Koffer der 58-Jährigen, die gerade aus Istanbul kam, beim Terminal-Ausgang für anmeldefreie Ware kontrolliert, teilte der Zoll mit.
«Auf Nachfrage erklärte die Reisende, sie habe die Blutegel für gesundheitliche Zwecke in der Türkei gekauft», sagte eine Sprecherin des Hauptzollamtes Itzehoe zu dem Vorfall, der sich bereits am 20. Januar ereignete. «Eine Rechnung oder Einfuhrdokumente konnte sie aber nicht vorlegen.»
Der sogenannte Ungarische Blutegel der Art «Hirudo verbana» ist laut Zoll im Washingtoner Artenschutzübereinkommen und in der EU-Artenschutzverordnung gelistet.
Die Blutegel wurden beschlagnahmt und an den Tierschutzverein übergeben, um dort artgerecht untergebracht und tierärztlich untersucht zu werden. Trotz aller Bemühungen seien doch mehr als die Hälfte der Blutegel innerhalb kürzester Zeit gestorben. Ihr Zustand sei zu schlecht gewesen.
Die Kosten für die Unterbringung und Pflege soll der Frau den Angaben zufolge in Rechnung gestellt werden. Außerdem könne das zuständige Bundesamt für Naturschutz ein Bußgeld verhängen.