Mainz (dpa/lrs) – Gerade vor Unterrichtsbeginn kommt es an vielen Grundschulen immer wieder zu Konflikten und manchmal auch zu gefährlichen Situationen: Eltern halten mit ihren Autos auf dem Gehweg, um ihre Kinder schnell und sicher zur Schule zu bringen. Dabei versperren sie mitunter anderen Jungen und Mädchen den Weg, die zu Fuß, mit dem Roller oder dem Rad unterwegs sind. Manchmal reißen Vater und Mutter auch eine Autotür unbedacht auf oder fahren schnell los, weil die Arbeit wartet.
Um den Elterntaxi-Verkehr zu regeln, gibt es an einigen Schulen extra Verkehrsschilder. Die rheinland-pfälzische Umwelt- und Mobilitätsministerin Katrin Eder setzt dagegen auf mehr Bewegung. «Zu Fuß zur Schule zu gehen, ist gesund und schützt das Klima», sagt die Grünen-Politikerin. Die Mutter zweier Grundschulkinder kennt das Thema Elterntaxi aus ihrem eigenen Alltag.
Zu Fuß zur Schule gehen und gesunde Ernährung schafften eine gute Grundlage dafür, dass die nächste Generation die Zukunft bewusst nachhaltiger gestalte, sagt Eder. Sie betont auch: «Kinder sind unsere Zukunft und daher haben wir die Pflicht, das Umfeld unserer Kinder so zu gestalten, dass jedes Kind gesund und in einer gesunden Umwelt aufwachsen kann.»
Kinder sollen selbstsicherer und gesünder in die Schule kommen
Drei rheinland-pfälzische Schulen, die Bewegung, sichere Schulwege und gesunde Ernährung fördern, werden an diesem Montag vom ADAC mit einem Preis ausgezeichnet. In der Jury sitzt auch Sänger und Musikproduzent Thomas Anders.
Die Kinder der Grundschule Heddesdorfer Berg in Neuwied laufen nicht nur zum zwei Kilometer entfernten Sportplatz zu Fuß, sondern möglichst auch bei allen Ausflügen. «Die Eltern sollen ausprobieren, ob der Schulweg auch ohne Auto möglich ist», heißt es bei der Schule. «Wir wollen erreichen, dass die Kinder selbstsicherer, selbstständiger und auch gesünder in die Schule kommen.»
Gelbe Fußspuren und Stempelkarten helfen und motivieren
Dies wird unter anderem mit Stempelkarten und bunten Flecken in einer Giraffe gefördert. Gelbe Fußspuren auf den Gehwegen rund um die Schule helfen den Kindern an gefährlichen Stellen sicher zur Schule zu kommen.
In der Goethe-Grundschule in Höhr-Grenzhausen im Westerwald gibt es kurze aktive Pausen mit einfachen Gymnastikübungen für die Schüler. Dazu kommen zahlreiche Sport- und Bewegungsangebote. Damit die Kinder zu Fuß zur Schule laufen, werden sie mit Stempelkarten belohnt und es gibt sogenannte Walkingbusse, in denen die Jungen und Mädchen zur Schule laufen können.
In der Grund- und Ganztagsschule Ochtendung (Kreis Mayen-Koblenz) gehören unter anderem ein «Gute-Laune-Tanz» und Waldtage zum Alltag.