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Zu viel Schlick: Husum will Fahrrinne des Hafens ausbessern

Husum (dpa/lno) – Ebbe und Flut haben an der Nordsee große Auswirkungen auf den Schiffsverkehr: So hat sich durch Sedimentablagerungen die Fahrrinne des Husumer Hafens mit der Zeit immer mehr verengt. Nun will die Stadt Husum (Kreis Nordfriesland) durch eine einmalige Gewässerunterhaltungsmaßnahme die Zufahrt zum Hafen wieder vertiefen, sagte der Koordinator der Interessengemeinschaft Nordfriesische Häfen, Hans von Wecheln. Ziel sei es, das Zeitfenster zum Einlaufen von tiefgehenden Schiffen bei Hochwasser zu vergrößern.

Dafür hatte sich die Stadt bereit erklärt, mit einer Kostenbeteiligung von Bund und Land wieder eine nutzbare Wassertiefe von 3,5 Metern unter Normalhöhennull herzustellen. Dafür sollen einzelne, die Befahrbarkeit punktuell einschränkende Barren in der Zufahrt zum Hafen beseitigt werden.

Für die Kosten in Höhe von 500.000 Euro sei geplant, dass Bund und Land jeweils die Hälfte übernehmen, teilte das schleswig-holsteinische Wirtschaftsministerium mit. Es fehle derzeit allerdings noch die Genehmigung der Stadt.

Derzeit bereitet laut von Wecheln ein Ingenieurbüro die naturschutz- und küstenschutzfachlichen Anträge bei den Bundes- und Landesbehörden vor. So werden etwa die betroffenen Behörden und Verbände angehört und im Rahmen der Genehmigung beteiligt. Dieses Verfahren dauere wahrscheinlich bis in den Herbst dieses Jahres, sodass die Maßnahmen im Hafen erst im Winter 2024 geplant seien.

Zu den Naturschützern, die für die Genehmigung angehört werden müssen, gehört auch die Schutzstation Wattenmeer: «Wir wissen noch nicht, was kommt, da noch kein Antrag vorliegt», sagte Katharina Weinberg von der Schutzstation. Den Unterhaltungsbaggerungen in der Zufahrt des Hafens stehe man allerdings konstruktiv gegenüber. Eine Vertiefung des gesamten Hafens werde hingegen sehr kritisch gesehen.

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