Erkelenz (dpa/lnw) – Im Fall des «Mönchs von Lützerath» muss nun ein Sachverständiger Fotos des vermummten und verkleideten Manns untersuchen. Der Experte solle prüfen, «ob eine Ermittlung der Person ausschließlich anhand der wenigen zu sehenden Gesichtszüge überhaupt möglich ist», so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach.
Zunächst waren die Ermittler sicher, dass es sich bei dem falschen Mönch um einen Franzosen handelte, der in seiner Heimat wegen Randale bei Klima-Protesten in einem ähnlichen Kostüm auffällig wurde. Ein französisches Gericht hatte den Mann im vergangenen Jahr verurteilt. Eine Anfrage zu dem Mann bei den Behörden in Frankreich blieb bislang laut Staatsanwaltschaft allerdings ohne Antwort.
Ohnehin hat die Polizei nach dpa-Informationen inzwischen jemand anderen im Verdacht, unter der Mönchskutte gesteckt zu haben. Den neuen Verdächtigen zu überführen, gestaltet sich allerdings auch schwierig. Wie die Ermittlungen weitergehen, hängt daher wohl vor allem von dem Sachverständigen ab.
Dem falschen Mönch von Lützerath werden laut Staatsanwaltschaft zwei Fälle von tätlichem Angriff gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen. Auf Videos aus dem vergangenen Januar war zu sehen, wie der Vermummte einen Polizisten schubst, der im Schlamm feststeckte. Das Dorf Lützerath war vor gut einem Jahr geräumt worden. Es war zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen.