Bad Rappenau (dpa/lsw) – In den Biotonnen im Südwesten landen immer noch zuviel Glas, Plastik oder andere Kunststoffe. Stichpunktartige Untersuchungen hätten ergeben, dass der Fremdstoffanteil im Mittel zwischen 2,3 und 2,6 Prozent liege, in manchen Gebieten würden aber auch deutlich höhere Fremdstoffanteile erreicht, sagte eine Sprecherin des Umweltministeriums. Teilweise werde in einzelnen Gebieten von Werten von bis zu 15 Prozent berichtet.
So mancher Landkreis arbeitet bereits mit Kontrollen, um die sogenannten Fehlwürfe auf ein Minimum zu beschränken: Im Rems-Murr-Kreis wird im Juni zum zweiten Mal eine Aktion gestartet, bei der Tausende Biotonnen inspiziert werden sollen. Schon im Herbst vergangenen Jahres waren nach Worten einer Sprecherin des Landratsamtes rund 30 000 Tonnen per Sichtkontrolle untersucht – und nicht geleert worden, wenn sich darin zuviel Plastik oder anderes nicht biogenes Material befand.
Das Land Baden-Württemberg will zudem versuchen, auch die Restmülltonne «sauberer» zu machen. Denn was darin landet, besteht nach einer bundesweiten Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2020 zu rund 40 Prozent aus biogenem Abfall – der eigentlich in die Biotonne gehört. «Wir streben an, mehr biogene Anteile aus dem Restmüll abzuschöpfen und so die Sammelmenge weiter zu steigern», sagte die Sprecherin des Umweltministeriums weiter.
Im Südwesten wurden 2021 rund 640 000 Tonnen Biomüll aus der Biotonne gesammelt (Vorjahr: 606 000). Zahlen für 2022 wird es erst im Sommer geben. Fast 70 Prozent des Biomülls werden im Land laut Ministerium in Biogas umgewandelt, gut 30 Prozent des Biomülls sofort kompostiert.